In der ostchinesischen Provinz Fujian ist Holzbogenbrücke aus der Song-Dynastie in Flammen aufgegangen. Das 900 Jahre alte Bauwerk wurde dabei vollständig zerstört. Die Brandursache ist noch unklar, doch menschliches Handeln schließen die Ermittler nicht aus.

Die 900 Jahre alte Wan’an-Holzbogenbrücke aus der Song-Dynastie (960 – 1127) im Kreis Pingnan in der ostchinesischen Provinz Fujian ist nach einem Brand am Sonntag eingestürzt. Dabei wurden keine Verletzten gemeldet. Die Ursache des Brandes wird noch untersucht. Die Kriminalpolizei des Büros für öffentliche Sicherheit des Bezirks Pingnan hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

„Ich vermute, dass es sich um ein von Menschenhand verursachtes Ereignis und nicht um eine natürliche Katastrophe handelt, denn die spontane Entzündung einer Brücke auf dem Wasser ist selten“, sagte Xu Yitao, ein Experte für alte Architektur an der Peking-Universität, am Sonntag. Das offene Feuer auf der Brücke konnte nach etwa zehn Stunden gelöscht werden, doch die 900 Jahre alte Holzbrücke stürzte bereits in den ersten 20 Minuten nach dem Ausbruch des Feuers, wie Xu anmerkte.

Die Wan’an-Brücke, die auch als Brücke des Weltfriedens bekannt ist, war mit einer Länge von 98,20 Metern die längste Holzbogenbrücke Chinas. Sie hat einen bedeutenden kulturellen Wert, da sie zeigt, dass die alten Chinesen Weisheit und Einfallsreichtum bei der Gestaltung von Holzarchitekturen beherrschten, vor allem, da der Prototyp einer Holzbogenbrücke mit einer solchen Länge extrem schwierig zu realisieren war.

„Brücken werden oft aus Steinen gebaut, die Holzbogenbrücke vereint viele alte chinesische Weisheiten, Techniken und auch wirtschaftliches Denken bei der Wahl des Holzmaterials.“

Der Vorfall vom Samstag war nicht das erste Mal, dass die Wan’an-Brücke von Bränden beschädigt wurde. Auch während der Qing-Dynastie (1644 – 1911) unter Kaiser Kangxi wurde die Brücke niedergebrannt und später wieder aufgebaut. Im Jahr 2005 wurde die Brücke in den Kreis der sechsten Gruppe nationaler Schlüsselkulturdenkmäler aufgenommen.

Experten forderten umgehend eine verbesserte „Vier-Präventions-Lösung“ zum Schutz alter Holzarchitektur. Xu erläuterte, dass der Brandschutz, der Einsatz eines Überwachungssystems zur Gewährleistung der Sicherheit alter Architektur, die Verhinderung von Gewitterschäden, die Verstärkung menschlicher Schutzmaßnahmen wie Patrouillen und der Aufbau enger Beziehungen zur lokalen Feuerwehr vier wichtige Aspekte des einheitlichen Schutzsystems sind, die Schäden an antiken Gebäuden verringern können.