Chinas grüne Entwicklung in den Augen des uruguayischen Botschafters Exklusiv
Kürzlich gab Fernando Lugris, seit 2015 Botschafter von Uruguay (offiziell: Republik Östlich des Uruguay) in China und ehemaliger Sonderbeauftragter für Umweltangelegenheiten des uruguayischen Außenministeriums, China.org.cn ein exklusives Interview, in dem es hauptsächlich um die zurückliegende und zukünftige Zusammenarbeit der beiden Länder im Umweltbereich ging.
China in den vergangenen zehn Jahren: Erfolgreicher Aufbau einer ökologischen Zivilisation
Botschafter Lugris berichtete, dass China in den letzten zehn Jahren enorme Veränderungen und Entwicklungen erlebt habe, die für alle deutlich sichtbar seien. Dabei seien die Errungenschaften im Bereich der nachhaltigen und grünen Entwicklung besonders hervorzuheben.
„Vor zehn Jahren war die internationale Gemeinschaft noch sehr besorgt über die Umweltprobleme in China. Mittlerweile sind wir Ausländer, die in China leben, aber Zeuge der Bemühungen der chinesischen Regierung geworden, die grüne Entwicklung des Landes zu fördern. Dies zeigt voll und ganz, dass China sich auf einen besseren und nachhaltigen Entwicklungspfad begeben hat. Ich denke, dies stellt die signifikanteste Veränderung in China im gesamten letzten Jahrzehnt dar. Dieser Fortschritt hat nicht nur die Lebensqualität der Chinesen verbessert, den von Präsident Xi Jinping vorgeschlagenen Aufbau eines ‚schönen China‘ gefördert, sondern auch direkte Auswirkungen und einen positiven Einfluss auf den globalen Umweltschutz gehabt. "
Der Botschafter lobte die feste Entschlossenheit und gründliche praktische Arbeit der chinesischen Regierung bei der Förderung der grünen Entwicklung und wies in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass seine persönliche Erfahrung in der Hauptstadt Beijing die großen Errungenschaften des letzten Jahrzehnts eindrucksvoll bestätige.
„Ich bin erst vor sechs Jahren in Beijing angekommen, und damals in meinem ersten Winter hier war die Luftverschmutzung noch sehr schlimm und die Luftqualität besorgniserregend. Heutzutage glaube ich, dass alle Menschen, die jetzt in Beijing leben, die deutliche Verbesserung der Luftqualität im Vergleich zu den vergangenen Jahren spüren. Die gut durchdachte Umweltschutzpolitik der Regierung hat zwar sehr große Investitionen erfordert, war im Ergebnis aber auch äußerst erfolgreich und weitreichend.“
Lugris erinnerte sich in dem Gespräch auch an seine Besuche in verschiedenen Provinzen Chinas in seiner Funktion als Botschafter und sagte, dass der Schutz und die Wiederherstellung von Wäldern und Wiesen in der Provinz Shanxi ihm in besonders guter Erinnerung geblieben seien. In den letzten Jahren haben viele Orte in Shanxi das Tempo der Landbegrünung beschleunigt, sich auf die Verbesserung der Waldqualität konzentrier und brachliegendes ödes Land in „blühende Oasen“ verwandelt.
Chinas Rolle im Bereich der globalen nachhaltigen Entwicklung
Angesprochen auf Chinas Rolle im Prozess der globalen nachhaltigen Entwicklung im letzten Jahrzehnt und Chinas Beitrag zum globalen Schutz der Ökologie betonte Lugris, dass „China sich zunehmend ins Zentrum der Weltbühne bewegt, wenn es um den Schutz der biologischen Vielfalt und andere Aspekte geht." Der Botschafter wies darauf hin, dass nicht zuletzt die erfolgreiche Abhaltung der 15. Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (COP15) in Kunming in der südwestchinesischen Provinz Yunnan sowie die offizielle Verabschiedung der „Erklärung von Kunming“ Chinas Vorreiterrolle in diesem wichtigen globalen multilateralen Prozess bewiesen hätten.
Lugris zeigte sich überdies auch beeindruckt von Chinas Errungenschaften im Bereich grüner und sauberer Energie. „China ist weltweit führend bei erneuerbaren Energien. Ich komme gerade aus Qinghai [eine nordwestchinesische Provinz] zurück, wo die effiziente Nutzung von Wind- und Sonnenenergie erstaunlich ist. China ist darüber hinaus auch bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen weltweit führend, und chinesische Unternehmen konzentrieren sich kontinuierlich darauf, die Kosten für Fahrzeuge mit neuer Energie und die Herstellung von Solarmodulen zu senken. Dadurch werden solche Produkte auch für viele Entwicklungsländer, einschließlich Uruguay, erschwinglich, was wiederum weitreichende [positive] Auswirkungen auf die Bekämpfung des globalen Klimawandels hat.“
Lugris bekräftigte auch Chinas wichtige Erfolge bei der gezielten Armutsbekämpfung und der Wiederbelebung des ländlichen Raums. Der Ökotourismus in den Gebieten der ethnischen Minderheiten in China habe in den letzten Jahren „Reichtum geschaffen, die Einkommen erhöht und gleichzeitig die kulturelle Identität der ethnischen Gruppen bewahrt.“ Diese Art des Tourismus stellt seiner Meinung nach deshalb einen Weg zu nachhaltiger Entwicklung dar.
Im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion äußerte sich der Botschafter insbesondere positiv zur Transformation und Aufwertung der chinesischen Landwirtschaft hin zu einer grünen Landwirtschaft. Dies werde ebenfalls einen tiefgreifenden Einfluss auf den globalen Umweltschutz und die landwirtschaftliche Entwicklung haben.
Umweltkooperation zwischen China und Uruguay: Hand in Hand in eine bessere Zukunft
Lugris erklärte, dass auch im bilateralen Wirtschafts- und Handelsaustausch mit China, dem wichtigsten Handelspartner des südamerikanischen Landes, erfreuliche Ergebnisse erzielt worden seien. In den vergangenen Jahren sei die Umweltzusammenarbeit zwischen den beiden Seiten mit dem Ziel der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung allmählich zum neuen Schwerpunkt der bilateralen Zusammenarbeit geworden. Dies werde sich auch in Zukunft nicht mehr ändern. Dem Botschafter zufolge pflegt die uruguayische Regierung eine enge Zusammenarbeit mit dem chinesischen Ministerium für Ökologie und Umwelt, dem Ministerium für natürliche Ressourcen und anderen Abteilungen in Bezug auf ökologische Umwelt, Aufforstung, Nutzung der Wasserressourcen. Zudem bestünden zahlreiche Kooperationsprojekte in den Bereichen nachhaltige Entwicklung und Erhaltung der Biodiversität.
Mit Blick in die Zukunft äußerte Lugris hohe Erwartungen an die bilaterale Zusammenarbeit mit China im Bereich Landwirtschaft und Tierhaltung, insbesondere in der ökologischen Landwirtschaft. „Wir glauben, dass sowohl Uruguay als auch China über viele herausragende Wissenschaftler und Techniker verfügen, die sicherlich zur nachhaltigen Entwicklung und zur Produktion hochwertiger, schadstofffreier landwirtschaftlicher Produkte beitragen werden.“ In diesem Kontext betonte er: „Obwohl Uruguay und China mit unterschiedlichen geografischen Gegebenheiten konfrontiert sind und die System der landwirtschaftlichen Produktion sehr unterschiedlich sind, bewegen sich beide Regierungen auf die gleiche Weise in Richtung einer grünen, natürlichen, organischen und umweltfreundlichen landwirtschaftlichen Produktion." Lugris ist deshalb fest davon überzeugt, dass die beiden Länder auch in Zukunft eng zusammenarbeiten werden, um gemeinsame Aktionen in den Bereichen CO2-Neutralität, Erhaltung der biologischen Vielfalt und anderen Bereichen zu fördern - nicht nur bilateral zwischen den beiden Ländern, sondern auch in Zusammenarbeit mit den Regionen Lateinamerika und der Karibik.
Der Botschafter erwähnte auch, dass im nächsten Jahr der 35. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Uruguay gefeiert werde. Bei dieser Gelegenheit werden die beiden Länder ihre strategische Partnerschaft noch weiter vertiefen, den hochwertigen gemeinsamen Bau der Neuen Seidenstraßeninitiative fördern und noch mehr Kooperationsprojekte zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung anstoßen. Auf diese Weise soll noch mehr Wohlstand für beide Völker geschaffen werden.