Drei Wissenschaftler wurden am Sonntag mit dem Future Science Prize 2022 ausgezeichnet, dem ersten nichtstaatlichen Wissenschaftspreis in China, der von Gruppen von Wissenschaftlern und Unternehmern gemeinsam initiiert wurde.

Li Wenhui, Professor an der Tsinghua-Universität in Beijing, erhielt den Preis im Bereich Biowissenschaften für die Entdeckung des Natriumtaurocholat-cotransportierenden Polypeptids (NTCP), ein transmembranes Protein, das als Hepatitis-B- und -D-Virus-Rezeptor fungiert. Die Entdeckung könnte in Zukunft zur Entwicklung wirksamerer Medikamente zur Behandlung dieser Krankheiten beitragen.

Der Gewinner des Preises für physikalische Wissenschaften war Yang Xueming, ein Forscher an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Er entwickelte eine neue Generation von Molekularstrahltechniken mit hoher Auflösung und Empfindlichkeit für zustandsaufgelöste Studien der Reaktionsdynamik, die Quantenresonanzen und geometrische Phaseneffekte in chemischen Reaktionen aufdecken.

Ngaiming Mok, Professor an der Universität von Hongkong, erhielt den Preis für Mathematik und Informatik für die Entwicklung der Theorie der „Varieties of Minimal Rational Tangents“ (Varietät der minimalen rationalen Tangenten) in der algebraischen Geometrie. Mithilfe dieser Theorie können mehrere seit langem bestehende Probleme gelöst und die sog. Ax-Schanuel-Vermutung für Shimura-Varietäten bewiesen werden. Dabei handelt es sich um eine mathematische Aussage über die Transzendenzgrade in der algebraischen Zahlentheorie aus den 1960ern.

Der 2016 gegründete Future Science Prize soll die Forschungsbemühungen im Bereich der Grundlagenforschung vorantreiben. Er zeichnet Wissenschaftler aus, die auf dem chinesischen Festland, in Hongkong, Macau und Taiwan bedeutende Forschungsleistungen erbracht haben.

Bislang wurden bereits 27 Wissenschaftler, darunter der berühmte Agrarwissenschaftler Yuan Longping, der Physiker Xue Qikun und der Biologe Shi Yigong, mit dem Preis ausgezeichnet.