Chinesische Raumfahrt

Chinas neue Trägerrakete soll ab 2030 Menschen zum Mond befördern

23.08.2022

China will bis zum Jahr 2030 Menschen auf den Mond befördern. Dazu entwickelt das Land derzeit eine neue Trägerrakete für den Transport von schweren Lasten.


 Die Trägerrakete Langer-Marsch-2D hat am frühen Samstagmorgen die Fernerkundungssatellitengruppe Yaogan-35 04 ins All gebracht. (Foto von Xinhua)


Chinas bemannte Rakete der neuen Generation, die sich derzeit in der Entwicklung befindet, wird nach Angaben des staatlichen chinesischen Raumfahrtunternehmens China Aerospace Science and Technology Corporation (CASC) in der Lage sein, bis etwa 2030 Taikonauten zum Mond zu befördern.

 

Ein CASC-Sprecher äußerte sich in den Medien, nachdem die Trägerrakete Langer-Marsch-2D am frühen Samstagmorgen die Fernerkundungssatellitengruppe Yaogan-35 04 ins All gebracht hatte. Damit brach die Raketenserie „Langer Marsch“ ihren eigenen Rekord mit 103 erfolgreichen aufeinanderfolgenden Raumfahrtmissionen.

 

Nach Angaben des Sprechers wird der ebenfalls in der Entwicklung befindliche Typ der superschweren Trägerrakete weiter gestärkt, sodass er nach seiner Fertigstellung in der Lage sein wird, Nutzlasten von 50 Tonnen in den Erde-Mond-Transferorbit zu befördern, um künftige Mondaktivitäten zu unterstützen.

 

Unterdessen bereiten sich die USA auf den Start der massiven SLS-Rakete (Space Launch System) vor, der am Morgen des 29. August vom Kennedy Space Center für die Mission Artemis I – den ersten Test der NASA-Systeme zur Erforschung des Weltraums – stattfinden soll.

 

NASA-Chef Bill Nelson warnte im Juli vor einem neuen Weltraumwettlauf mit China, indem er China grundlos beschuldigte, den Mond besetzen zu wollen, und verwies auf die Mondforschungsbasis, die China und Russland gemeinsam errichten und über die er sehr besorgt sei.

 

Es ist sehr wahrscheinlich, dass die NASA, um die Ziele der Artemis-Mission angesichts des engen Zeitplans zu erreichen, den Managementzugang zur Internationalen Raumstation (ISS) nach 2024 für kommerzielle Raumfahrtunternehmen wie SpaceX weiter öffnen wird, da Russland seine Absicht bekundet hat, sich bis zu diesem Jahr von der ISS zurückzuziehen und den Schwerpunkt und die Ressourcen auf seine Mondpläne zu verlagern, so Wang Ya’nan, Chefredakteur der in Beijing ansässigen Zeitschrift Aerospace Knowledge.

 

Long Lehao, Akademiker der Chinesischen Akademie für Ingenieurwesen und Chefkonstrukteur der Langer-Marsch-Raketen, sagte in einer Rede, China plane, neue Varianten der Trägerrakete Langer-Marsch-5 – dem stärksten Mitglied der Langer-Marsch-Raketenfamilie – für die Durchführung der bemannten Raumfahrtmissionen einzusetzen.


Für die Mission werden zwei Raketen mit einer Mondlandefähre und einem bemannten Raumschiff der nächsten Generation ins All gestartet, und die beiden Teile des Raumschiffs werden sich in einer mondnahen Umlaufbahn treffen und aneinander andocken, bevor der Landevorgang durchgeführt wird. Die beiden Taikonauten sollen laut Long etwa sechs Stunden lang auf der Mondoberfläche arbeiten. Ein konkreter Landeplatz wurde jedoch nicht genannt. Das neue bemannte Raumschiff wird dann vom Mond abheben und ein weiteres Andocken an das Modul in der Umlaufbahn vornehmen, bevor es zur Erde zurückkehrt.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Mond,Trägerrakete