Stromversorgung während der Hitzewelle
Chinas Energiebehörde tut alles, um Stromausfälle trotz steigender Nachfrage zu vermeiden
Die Region Südwestchina, vor allem Sichuan und Chongqing, erlebt derzeit eine Rekordhitzewelle, was eine große Herausforderung für die Stromversorgung darstellt. Chinas Nationale Energiebehörde (NEA) versicherte vor diesem Hintergrund nun, dass sie alles dafür tun werde, um die Stromengpässe zu beseitigen.
China werde keine Mühen scheuen, um die Stromversorgungsengpässe in der südwestchinesischen Provinz Sichuan und in der regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing durch Maßnahmen wie die Stärkung der einheitlichen Stromverteilung und die Sicherstellung der Lagerung und Versorgung mit Wärmekohle und Gas zu lindern, versicherte ein Beamter der Nationalen Energiebehörde (NEA) am Mittwoch. Der nicht namentlich genannte Beamte betonte auch, dass die NEA alles tun werde, um die Versorgung mit Energie und Strom zur Deckung von Nachfragespitzen im Sommer und Winter zu gewährleisten und gleichzeitig plötzliche Stromausfälle entschlossen zu verhindern.
In dem Interview zählte der Beamte überdies eine Reihe von Maßnahmen auf, die die NEA ergriffen hat bzw. in Zukunft noch zu ergreifen gedenkt, um die wetterbedingte Stromknappheit in Sichuan und Chongqing zu bewältigen. Die Region erlebt derzeit die stärkste Hitzewelle seit Jahrzehnten, weshalb der Bedarf an Klimaanlagen und die sonstige Stromnachfrage deutlich in die Höhe getrieben wurden.
Dem Beamten zufolge wird China die Plattformvorteile des Stromnetzes voll ausschöpfen, die einheitliche Disposition verstärken und keine Mühe scheuen, um die Stromversorgungsengpässe in den beiden Orten zu beheben. China werde außerdem auch einen Plan für die geordnete Stromnutzung umsetzen, um die Stromnutzung der Haushalte in den beiden Regionen grundsätzlich zu gewährleisten, so der Beamte.
Es würden zudem auch Anstrengungen unternommen, um die Lagerung und Versorgung mit thermischer Kohle und Gas sicherzustellen, die für die Stromerzeugung von entscheidender Bedeutung sind. So werde die NEA beispielsweise die Kohleproduzenten dazu auffordern, ihre Produktion auf einem hohen Niveau zu halten, und sicherstellen, dass die kohleproduzierenden Regionen ihrer Verantwortung für die Kohleversorgung nachkommen.
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres habe China bislang 2,56 Milliarden Tonnen Kohleproduziert - 11,5 Prozent mehr als im Vorjahr, so der NEA-Beamte.
Die steigende Kohleproduktion hat zu einem Anstieg der Lagerbestände in den großen inländischen Kraftwerken und Häfen geführt. Im Ergebnis haben Chinas große Kraftwerke seit August mehr als 170 Millionen Tonnen Kohle gelagert - etwa 80 Millionen Tonnen mehr als ein Jahr zuvor.
Der Beamte wies auf einige weitere Maßnahmen hin, die die NEA zur Sicherstellung der Stromversorgung ergreifen könnte, wie zum Beispiel die verstärkte Überwachung des Stromnetzbetriebs, die Anleitung der Stromversorgungsunternehmen zur Verbesserung des Betriebsmanagements der Blöcke.
Als Reaktion auf die Stromknappheit haben Sichuan und Chongqing den Stromverbrauch von Industrieunternehmen bereits eingeschränkt, um sicherzustellen, dass die Haushalte stets Vorrang haben. Sichuan hatte zuvor 19 von 21 Städten angewiesen, die Fabrikproduktion vom 15. August bis zum vergangenen Samstag auszusetzen, und verlängerte die Aussetzung später sogar bis Donnerstag. Chongqing folgte Sichuans Beispiel und stoppte vom 17. August bis Mittwoch die Stromzufuhr für einige Industriebetriebe.
Das heiße Wetter zog auch über andere Regionen Chinas hinweg und führte zu Engpässen in der lokalen Stromversorgung - wenn auch in geringerem Maße als in Sichuan und Chongqing. Nach Angaben des NEA-Beamten wurden in 21 Provinzen neue Rekorde bei der Stromnetzbelastung aufgestellt.
Der Beamte sagte, dass China bereits den Bau großer Stromprojekte vorangetrieben habe. Seit letztem Sommer seien beispielswiese landesweit 180 Millionen Kilowatt (kWh) Strom neu in Betrieb genommen.