Invasion der Alligatorhechte: Fischart mit rasiermesserscharfen Zähnen auf dem Vormarsch
Noch im letzten Monat war der Alligatorhecht für die meisten Menschen in China ein Rätsel. Nachdem der Fang zweier Tiere per Live-Schaltung übertragen wurde, ist die fremde und stark invasive Fischart jedoch im ganzen Land bekannt.
Ein Alligatorhecht.
Der stromlinienförmige Fisch, der bis zu drei Meter lang werden kann und für seinen großen Appetit bekannt ist, geriet in die Schlagzeilen, nachdem zwei Exemplare in einem Park in Ruzhou in der Provinz Henan gefangen worden waren. Der Fang, der ab dem 23. August per Livestream übertragen wurde, wurde in der Spitze von rund 37 Millionen Zuschauern verfolgt.
Die Fische mit den scharfen Zähnen konnten dann am 26. August endlich eingefangen werden. Aber leicht hatten sie es ihren Jägern definitiv nicht gemacht.
Feuerwehrleute und zivile Wasserrettungsteams brauchten zwei Tage für die Aktion, nachdem die Parkverwaltung zuvor fast einen Monat lang das meiste Wasser aus dem See abgelassen hatte, in dem die Tiere sich versteckt hatten. Das abgeleitete Wasser würde übrigens ausreichen, um 34 olympische Schwimmbecken zu füllen.
Mit Unterstützung der örtlichen Ministerien für Landwirtschaft und für städtische und ländliche Entwicklung wurde ein 50-köpfiges Team, darunter Feuerwehrleute und Mitglieder von zivilen Rettungsteams, mobilisiert, um den Fisch in seinem letzten möglichen Unterschlupf, einem 180 Meter langen und bis zu 20 Meter tiefen Durchlass, zu suchen.
Am Donnerstagmorgen mussten drei Taucher des zivilen Fengmaqi-Rettungsteams wegen Sauerstoffmangels nach nur 50 Metern umkehren, wie der Leiter des Teams, Cui Shaohui, erklärte.
Die mühsame Suchaktion wurde am Donnerstag und Freitag zudem noch durch starke Regenfälle erschwert, die das Wasser in dem Kanal anschwellen ließen, so dass die Aktion kurzfristig wieder abgebrochen werden musste. Erst nachdem die Pumpe wieder in Gang gesetzt worden war, konnte die Suche fortgesetzt werden.
Trotz dieser Rückschläge konnten die beiden Alligatorhechte schließlich am Freitag eingefangen werden. Der Kampf gegen die invasive Art ist damit aber noch lange nicht zu Ende.
Es war nämlich nicht das erste Mal, dass Tiere dieser Art in China entdeckt wurden. In einem der jüngsten Fälle hatte ein Alligatorhecht in einem Pool in einer Wohnsiedlung in Jingjiang (Provinz Jiangsu) einen Jungen in den Finger gebissen. Am Freitag wurde ein weiterer Alligatorhecht in einem Pool in einer Wohnsiedlung in Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan, gefangen, nachdem die Hausverwaltungsgesellschaft der Siedlung zuvor das Wasser aus dem Becken abgelassen hatte.