Chinesisch-russische Freundschaft

Ablehnung westlicher Hegemonie lässt China und Russland näher zusammenrücken

06.09.2022

Die traditionelle chinesisch-russische Freundschaft hat sich in der jüngeren Vergangenheit noch einmal weiter verstärkt, da beide Länder der westlichen Hegemonie zunehmend kritisch gegenüberstehen. Eine neue Umfrage aus Russland zeigt, dass die Bürger des Landes China als engsten Freund betrachten.


Einige russischstämmige Chinesen tanzen und singenim April 2019 zur Feier des Pascha-Festes (orthodoxes Osterfest) in Ergun in Nordchinas Autonomer Region Innere Mongolei. Bild: Shan Jie/GT

 

Mehr als die Hälfte der russischen Bürgerinnen und Bürger betrachten China als den wichtigsten internationalen Freund Russlands, wie eine aktuelle Umfrage eines staatlichen russischen Meinungsforschungsinstituts ergab. Die Sympathie Russlands für die Chinesen rühre zum Teil daher, dass die beiden Länder gegenseitig ihre Kerninteressen wie die nationale Souveränität und die territoriale Integrität unterstützen würden, erklärten Beobachter.


„Ich sehe jeden Tag viele Beispiele für die Unterstützung Chinas durch die Russen. Im August, als die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, [Nancy] Pelosi, ihre unbedachte Reise ins chinesische Taiwan antrat, kamen etwa 400 russische Studenten der Young GuardsAssociation zur chinesischen Botschaft in Moskau, um mit Slogans wie ‚Wir stehen zu China‘, ‚Stoppt die Provokationen‘ und ‚USA, Hände weg von Taiwan‘ ihre Unterstützung für China zum Ausdruck zu bringen", beschrieb die russische Nachrichtenredakteurin Alexandra Pozhidaeva.


Die Abneigung gegen die westliche Hegemonie und die Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder habe dazu geführt, dass sich chinesische und russische Bürger gegenseitig mehr Sympathie entgegenbringen und eher bereit seien, gemeinsam gegen eine solche hegemoniale Kontrolle durch den Westen vorzugehen. Etwa 76 Prozent der Russen sehen die USA zum Beispiel als Russlands Hauptgegner im Kontext der aktuellen geopolitischen Realitäten und der systemischen Unruhe in den Beziehungen Russlands zum kollektiven Westen. Das geht aus der oben erwähnten Umfrage des Allrussischen Zentrums für Meinungsforschung (VTsIOM) hervor.


„In den letzten Jahrzehnten standen die Russen unter dem Einfluss falscher westlicher Narrative über die angebliche 'chinesische Aggression'. Einige Menschen in unserem Land glaubten, dass China im Begriff sei, 'bei uns einzumarschieren'. Prowestliche Medien und Internetnutzer verbreiteten diese falsche Lüge, um die chinesisch-russische Partnerschaft zu stören, die eine bessere Alternative zur westlichen Ordnung darstellt", erläuterte Edvard Chesnokov, außerordentlicher Professor an der Far Eastern Federal University im russischen Wladiwostok.


„Aber jetzt, da Russland mehr Souveränität erlangt, und auch dank der Gesetze gegen Fake News, hat sich die Situation geändert. Die Russen erkennen nun, dass China ebenfalls ein Opfer einseitiger westlicher Sanktionen, Fremdenfeindlichkeit, Militarismus, Leugnungen und anderer Formen ungerechtfertigter Feindseligkeit ist. In der russischen Sprache gibt es die Redewendung 'wir sitzen in einem Boot', mit der die Russen China als unseren natürlichen Verbündeten begrüßen", so Chesnokov weiter.


Der kürzliche Tod des ehemaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow stelle für die Russen eine weitere Gelegenheit dar, den chinesischen Weg zur Lösung des Problems der wirtschaftlichen Modernisierungneu zu überdenken, mit dem beide Länder in den 1980er Jahren konfrontiert gewesen waren, betonte Chesnokov.


„Die Russen sehen eine intelligente Alternative zur gewaltsamen, vom Westen betriebenen Auflösung der UdSSR unter ihrem letzten Präsidenten. Wir schätzen die Fähigkeit der Chinesen, die besten Teile des sozialistischen Modells zu retten und es mit Patriotismus im Inneren und Unabhängigkeit nach außen zu verbinden - Eigenschaften, die Gorbatschow fehlten", schloss Chesnokov.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Russland,Freund,Kerninteressen