Abwertung des Yuan

Chinas Zentralbank senkt Devisen-Mindestreserve auf sechs Prozent

06.09.2022

Chinas Zentralbank hat eine Senkung des Mindestreservesatzes angekündigt. Der Wert soll um zwei Prozentpunkte auf sechs Prozent sinken. Dadurch kann der Bankensektor leichter Kredite vergeben.


Archivbild von der People's Bank of China (Foto: Xinhua)


Die Chinesische Volksbank (PBC), die Zentralbank des Landes, hat am Montag die Senkung des Mindestreservesatzes (RRR) angekündigt. Der Wert soll um zwei Prozentpunkte auf sechs Prozent sinken, um die Möglichkeiten der Finanzinstitute zur Verwendung von Devisenmitteln zu verbessern. Die Mindestreserve ist ein Pflichtguthaben, das Banken eines Landes bei ihrer Zentralbank unterhalten müssen.

 

Die Senkung, die zum 15. September in Kraft tritt, erfolgt inmitten der jüngsten Schwächung des Yuan, der am Montagnachmittag kurzzeitig unter 6,95 zum US-Dollar gefallen war. Nach der Ankündigung der PBC legte der Offshore-Yuan rasch um fast 200 Basispunkte gegenüber dem US-Dollar zu.

 

Ein Beamter sagte am Montag, dass der chinesische Devisenmarkt normal funktioniere und die grenzüberschreitenden Kapitalströme intakt seien. Obwohl sich der Spillover-Effekt der amerikanischen Geldpolitik auf den chinesischen Devisenmarkt auswirke, blieben die Auswirkungen insgesamt kontrollierbar, sagte Liu Guoqiang, der Vizegouverneur der PBC, auf einer Pressekonferenz.Kurzfristig werde die Volatilität des Yuan-Wechselkurses in beide Richtungen die Norm sein; langfristig sei es offensichtlich, dass der Yuan auf dem internationalen Markt an Anerkennung gewinnen werde, so Liu.

 

Hinter dem stabilen Betrieb des Devisenmarktes stünden Chinas wirtschaftliche Fundamentaldaten, die weiterhin vielversprechend seien, ebenso die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit des Landes, sagte der Beamte. „Ich glaube, dass die Wirtschaft in eine neue Aufschwungphase eintritt“, sagte Liu.

 

Vor dem Hintergrund der Aufwertung des US-Dollars um 14,6 Prozent seit Jahresbeginn sei die Abwertung des Yuan im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen gering gewesen, so Liu. Der Euro verlor von Januar bis August 12 Prozent seines Wertes, das Pfund Sterling wertete um 14 Prozent und der Yen um 17 Prozent ab, während der Yuan in diesem Zeitraum nur 8 Prozent seines Wertes verlor. Innerhalb des Korbs der Sonderziehungsrechte des IWF habe der Yuan gegenüber allen Nicht-US-Dollar-Währungen aufgewertet, fügte Liu hinzu.

Der Wechselkurs des Yuan war drei Monate lang relativ stabil geblieben, bevor am 11. August die jüngste Abwertungsrunde begann. Im April hatte die PBC Pläne angekündigt, die Anforderungen an die Devisenreserven von Finanzinstituten um einen Prozentpunkt auf acht Prozent zu senken, da der Yuan zu dieser Zeit schneller abwertete.


Vor der Mitte Mai in Kraft getretenen Senkung hatte die Zentralbank den Mindestreservesatz für Devisen im vergangenen Jahr zweimal angehoben. Zunächst erfolgte Mitte Juni eine Erhöhung um zwei Prozentpunkte von fünf Prozent, gefolgt von einer Anhebung von sieben Prozent auf neun Prozent Mitte Dezember, um die anhaltende Stärke des Yuan im Jahr 2021 auszugleichen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Senkung,Mindestreservesatz,Zentralbank