Die Montagelinie für die Airbus A320-Familie in Tianjin. (Foto: Xinhua)

Der europäische Flugzeughersteller Airbus plant, noch in diesem Jahr mit der Montage des Schmalrumpfflugzeugs A321 in seiner Endmontagelinie in Tianjin zu beginnen, und strebt weitere Kooperationsmöglichkeiten mit Akteuren der chinesischen Luftfahrtindustrie an.

Die erste Charge von zwei großen Teilen, dem vorderen und hinteren Teil eines Rumpfes, kam am Samstag aus Hamburg im Hafen von Tianjin an. Die großen Sektionen werden voraussichtlich am Dienstag zum Airbus-Endmontagezentrum in Tianjin transportiert.

Die A321, das größte Mitglied der A320-Familie, ist derzeit das Single-Aisle-Flugzeug von Airbus, das weltweit am stärksten nachgefragt wird. Jede A321 bietet bei typischer Kabinenkonfiguration rund 30 Prozent mehr Passagieren Platz als die A320, und die Version mit besonders großer Reichweite kann laut Airbus bis zu 8.700 Kilometer weit fliegen.

Airbus unterhält weltweit vier Montagewerke für die A320-Familie in Toulouse (Frankreich), Hamburg, Alabama (USA) und Tianjin. Der Flugzeughersteller habe seine Kapazitäten an all diesen Standorten erweitert, um die wachsende Nachfrage nach der A321 zu befriedigen, hieß es.

„Das gesamte Unternehmen Airbus hat sich von der Bewältigung der COVID-19-Pandemie auf das zukünftige Wachstum verlagert. Wir werden uns auf die digitale und grüne Transformation der Entwicklung konzentrieren und weiterhin neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Partnern aus der chinesischen Luftfahrtindustrie erkunden“, sagte George Xu, leitender Vizepräsident von Airbus und Geschäftsführer von Airbus China.

Bis Ende 2021 hat Airbus an seiner Endmontagelinie für Flugzeuge der A320-Familie in Tianjin 555 Flugzeuge an chinesische und asiatische Kunden ausgeliefert. Bis Ende dieses Jahres plane Airbus die Auslieferung des 600. Flugzeugs der A320-Familie und des ersten in Tianjin montierten A321-Flugzeugs, hieß es.

Im vergangenen Jahr hat Airbus rund 100 Techniker aus Europa nach China entsandt. Das Unternehmen will seine Investitionen in China weiter erhöhen, nachdem es aufgrund der Pandemie einige Projekte in anderen Ländern gestrichen hat.

Dank der engen Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern hat Airbus seinen Marktanteil in China auf 53 Prozent erhöht und damit den Rivalen Boeing überholt.

„Die weiteren Investitionen und der Ausbau der Montagekapazitäten von Airbus in Tianjin zeigen, dass das Unternehmen das Investitionsumfeld in China anerkennt und Vertrauen in das Wachstumspotenzial des chinesischen Zivilluftfahrtmarktes hat“, sagte Zou Jianjun, Professor am Chinesischen Institut für Verwaltung der Zivilluftfahrt.