Vor dem 20. Parteitag
Internationale Experten äußern ihre Erwartungen
In weniger als einer Woche ist es so weit – der 20. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas wird in Beijing eröffnet. Im Vorfeld haben nun noch weitere internationale Experten ihre Erwartungen geäußert. Sie betonten dabei vor allem die wichtige Rolle, die der weitere Ausbau von erneuerbaren Energien und der grünen Entwicklung spielen wird.
Viele internationale Experten äußern die Erwartung, dass der 20. Parteitag der Kommunistischen Partei (KP) Chinas, der am 16. Oktober in Beijing eröffnet wird, nicht nur für China, sondern auch für die Welt neue Erfolge bringen werde.
So rät Erik Solheim, ehemaliger Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und ehemaliger UN-Untergeneralsekretär (Undersecretary General), China beispielsweise, dass es sich nach 40 Jahren beispiellosen Wirtschaftswachstums und Armutsbekämpfung jetzt darauf konzentrieren sollte, wie es den nächsten Schritt in Richtung einer qualitativ hochwertigen und auf den Menschen ausgerichteten Gesellschaft machen kann. Der 20. Parteitag sei eine gute Gelegenheit, um Chinas Fortschritte zu feiern, die das Land seit dem Beginn der Reform- und Öffnungspolitik im Jahr 1978 gemacht habe. So habe es die extreme Armut beseitigt, die Lebenserwartung auf das Niveau der Industrieländer angehoben und sei weltweit führend bei erneuerbaren Energien und grüner Entwicklung. „China sollte sich neue ehrgeizige Ziele für seine globale Führungsrolle auf dem Weg zu einer ökologischen Zivilisation und gemeinsamem Wohlstand für die Menschheit setzen“, betonte der norwegische Politiker. Das Land sei bereits allen anderen Nationen bei neuen grünen Technologien voraus und könne daher dazu beitragen, die Welt in Sachen Klima und Umwelt in die richtige Richtung zu führen.
„In einer Zeit großer globaler Unsicherheit ist Chinas Führungsrolle entscheidend für die Schaffung einer stabilen Weltordnung für wirtschaftlichen Fortschritt und grüne Entwicklung“, so Solheim.
Carlos Martinez, ein britischer Kommentator und Mitherausgeber von „Friends of Socialist China“, sagte, der 20. Parteitag werde wahrscheinlich den Schwerpunkt auf den gemeinsamen Wohlstand legen: „Die Linderung der Armut, die Verringerung der Ungleichheit, die Verhinderung der unkontrollierten Expansion des Kapitals und die Sicherstellung, dass alle Menschen im Land von Chinas wachsender wirtschaftlicher Stärke profitieren - all dies ist von enormer Bedeutung, wenn es darum geht, auf das zweite Jahrhundertziel - ein modernes sozialistisches Land aufzubauen, das wohlhabend, stark, demokratisch, kulturell fortgeschritten und harmonisch ist – hinzuarbeiten“, erklärte er.
Er verwies zudem auch auf Chinas Verpflichtung, den Höhepunkt seiner Kohlenstoffemissionen bis 2030 und sogar CO2-Neutralität bis 2060 zu erreichen. Seiner Meinung nach wird der jetzige Parteitag das Engagement der Partei für das Klima und die biologische Vielfalt noch einmal bekräftigen. China sei bereits jetzt führend in den Bereichen erneuerbare Energien, Elektrofahrzeuge, Aufforstung, Verringerung der Umweltverschmutzung und Erhaltung der Artenvielfalt.
„Angesichts der immer dringlicheren Klimakrise ist diese Führungsrolle Chinas unverzichtbar“, machte Martinez klar. Der Kommentator ist außerdem überzeugt davon, dass China auch weiterhin eine Außenpolitik verfolgen werde, die auf Frieden, Entwicklung und einer für alle Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit beruht.