Wirtschaftliche Entwicklung
Inflation wird in China dieses Jahr voraussichtlich kontrollierbar bleiben
Mehrere Experten haben sich jüngst optimistisch geäußert, was die weitere Entwicklung der Inflation in China angeht. Sie gehen davon aus, dass sie auf einem moderaten und kontrollierbaren Niveau bleibt und China somit sein anvisiertes Ziel von circa 3 Prozent erreichen kann.

Eine Kundin wählt in einem Supermarkt in der Stadt Handan in der Provinz Hebei am 10. August 2022 Waren aus.
Es wird erwartet, dass die Inflation in China für den Rest des Jahres moderat und kontrollierbar bleibt, und das Land daher in der Lage sein wird, sein jährliches Inflationsziel von etwa 3 Prozent für 2022 zu erreichen, erklärten Experten am Freitag. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern der Welt, die von einer hohen Inflation betroffen sind, stieg die Verbraucherinflation in China im September langsamer als erwartet. Dies biete den politischen Entscheidungsträgern mehr Spielraum für geldpolitische und fiskalische Lockerungen, führten die Experten weiter aus.
Der chinesische Verbraucherpreisindex (VPI) - ein Hauptindikator für die Inflation - stieg im September im Jahresvergleich um 2,8 Prozent, nachdem er im Vormonat um 2,5 Prozent gestiegen war, teilte das Staatliche Amt für Statistik (NBS) am Freitag mit.
Der chinesische Erzeugerpreisindex (PPI) für September – der die durchschnittliche Preisentwicklung von Rohstoffen und Industrieerzeugnissen misst - stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent und verzeichnete damit den niedrigsten Anstieg seit 20 Monaten.
Zhou Maohua, Analyst bei der China Everbright Bank, sagte, der Anstieg des VPI im September sei hauptsächlich auf die Preiserhöhungen bei Schweinefleisch und Gemüse zurückzuführen, während der langsamer als erwartete Anstieg des PPI auf wirksame Maßnahmen der Regierung zur Gewährleistung stabiler Preise und Lieferungen zurückzuführen sei. Der stetige Rückgang der Preisinflation auf Herstellerseite stelle einen Puffer für einige mittlere und nachgelagerte Unternehmen darstellen, die mit hohen Inputkosten und importiertem Inflationsdruck zu kämpfen hätten.
„Die starke Divergenz zwischen der PPI-Inflation in China und der Eurozone [43,3 Prozent im Jahresvergleich im August] deutet darauf hin, dass China möglicherweise einen Wettbewerbsvorteil im verarbeitenden Gewerbe erlangt, der dazu beitragen könnte, Chinas Exporte zu stützen", erläuterte Lu Ting, Chefvolkswirt für China bei Nomura. Mit Blick auf die Zukunft erwartet er, dass Chinas Verbraucherpreisindex im Oktober im Jahresvergleich um 2,3 Prozent steigen und der Verbraucherpreisindex im Jahresvergleich um 1,2 Prozent sinken werde, da die Vergleichsbasis höher sei und sich die Wirtschaft verlangsame.
Im Vergleich zu den steigenden Preisen in anderen großen Volkswirtschaften ist das Preisniveau in China insgesamt stabil. Das US-Arbeitsministerium meldete zum Beispiel, dass die Verbraucherinflation im September gegenüber dem Vorjahr um 8,2 Prozent gestiegen sei, wobei gleichzeitig auch die Kerninflation ein Vier-Jahres-Hoch erreicht habe.
Trotz der Tatsache, dass die Inflation weltweit wahrscheinlich noch einige Zeit anhalten wird, sind Experten der Ansicht, dass China in der Lage sein werde, die Preisschwankungen in den kommenden Monaten zu bewältigen. Teng Tai, Direktor des Wanbo New Economic Research Institute, geht davon aus, dass der chinesische Verbraucherpreisindex im Jahr 2022 um etwa 2,2 Prozent steigen und damit innerhalb des jährlichen Ziels von etwa 3 Prozent bleiben wird.
Teng sagte, dass Chinas stabile Preise und die relativ moderate Inflation der Regierung einen gewissen Spielraum lassen würden, um die makropolitische Unterstützung für die Wirtschaft zu verstärken. Das Land habe somit auch in den kommenden Monaten noch viel Spielraum für geldpolitische Lockerungen.
Yi Gang, Gouverneur der Zentralbank, sagte auf einem Treffen der G20-Finanzminister und Zentralbankgouverneure am Donnerstag, dass Chinas Preisniveau grundsätzlich stabil sei und die Zentralbank die Umsetzung einer umsichtigen Geldpolitik verstärken werde, um die Realwirtschaft noch stärker zu unterstützen.

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