Automobilzulieferer
Webasto-Chef betont: Eindeutig „mit China“ Exklusiv
von Wang Ran, Beijing
„Wir haben in China einen riesengroßen Markt und können diesen großen Markt nicht ersetzen“, machte Holger Engelmann, Vorstandsvorsitzender des Automobilzulieferers Webasto, kürzlich in einem Interview mit ZDF klar.
Archivfoto von Webasto-Chef Holger Engelmann
Seit einiger Zeit fordern manche deutsche Politiker eine Verringerung der Abhängigkeit Deutschlands von China, und es war genau vor diesem Hintergrund, dass ein Reporter des ZDF in einem Interview mit Engelmann am 31. Oktober bewusst die folgende „Gretchenfrage“ stellte: „Mit China oder ohne China?“
Engelmann zweifelte keine Sekunde und antwortete: „Mit China.“ Sofort erklärte er auch warum daran kein Zweifel besteht: „Weil wir eine Weltwirtschaft haben und, weil wir nicht 1,4 Milliarden Menschen ignorieren können, gerade als eine exportorientierte Nation.“ Daher müsse Deutschland im Rahmen der wirtschaftlichen Globalisierung nach mehr Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit China suchen.
Derzeit beläuft sich der Jahresumsatz von Webasto in China auf 10 Milliarden Yuan (1,38 Milliarden EUR), was einem Drittel des Gesamtumsatzes der Gruppe entspricht. Es gebe daher keinen Ersatz für den großen chinesischen Markt, so der Vorstandschef.
In einem exklusiven Interview mit China.org.cn sagte Zhang Lihua, Präsident von Webasto China, dass die Gruppe dem chinesischen Markt seit mehr als 20 Jahren immer große Bedeutung beigemessen habe. Gleichzeitig ließ er wissen, dass das Unternehmen dieses Jahr bereits zum fünften Mal in Folge an der China International Import Expo (CIIE) teilnehmen werde.
Webastos Geschäft in China sei seit dem Markteintritt erheblich gewachsen, was vor allem auf die schnelle Entwicklung des chinesischen Automobilmarktes zurückzuführen sei. Heutzutage nehme der Anteil der lokalen Forschung und Entwicklung (F&E) in China von Jahr zu Jahr zu, und mit Blick auf die Zukunft könnte diese chinesische F&E auch in den europäischen und amerikanischen Markt „einfließen“.
Laut Zhang hat die deutsche Zentrale volles Vertrauen in das Lokalisierungsteam von Webasto, weshalb das Unternehmen auch plane, sein Engagement in China weiter zu erhöhen. Ein Teil dieses Vorhabens ist die Investition in das erste Hauptquartier und F&E-Zentrum für China in Shanghai, um die Präsenz in China abermals zu stärken. Aktuell beschäftigt Webasto an seinen zehn Standorten bereits 4.000 Mitarbeiter in China.
Als deutsches Traditionsunternehmen, das seit fünf Jahren in Folge auf der CIIE ausstellt, misst Webasto der Messe eine immer größere Bedeutung bei. Für das Unternehmen stelle die Importmesse so etwas wie ein Fenster für die Öffnung Chinas nach außen dar, so Zhang. Er hoffe, auf dieser Plattform Innovationen im Automobilsektor präsentieren und Ideen austauschen zu können, um die Entwicklung einer kohlenstoffarmen, intelligenten Mobilität in der Zukunft zu fördern.
„Auf den vier vorangegangenen Messen konnten wir sehr gut Werbung für unsere intelligenten Elektrifizierungs- und Komfortlösungen machen. Die auf der ersten Messe vorgestellten Produkte und Lösungen sind im Grunde genommen alle in die Massenproduktion übergegangen“, ließ Zhang zufrieden wissen.