Infektionen: Experten warnen vor Überschneidung von Grippe- und COVID-19-Verbreitung
Gesundheitsexperten rufen dazu auf, die Virusüberwachung zu verstärken und Impfquoten zu erhöhen, um einer möglichen zeitgleichen Verbreitung von Grippe und COVID-19 in diesem Winter vorzubeugen.

Einem Mädchen wird in einer Klinik in der Provinz Qinghai eine Impfung gegen Covid-19 verabreicht. (Archivfoto von Xinhua)
Gao Fu, Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, sagte, dass Europa seit Juni eine neue Runde der Vogelgrippe-Epidemie erlebt und auch die Vereinigten Staaten einen noch nie dagewesenen Ausbruch von H5N1 bei Geflügel gemeldet haben, was auf ein hohes Risiko des Übergreifens des Virus auf den Menschen hinweist.
„Eine große Herausforderung für uns in diesem Winter und im kommenden Frühjahr wird die gleichzeitige Ausbreitung von Grippeinfektionen und COVID-19 sein“, sagte er am Dienstag auf einem Seminar.
Das chinesische Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention teilte diese Woche mit, dass die Grippewerte in den südchinesischen Provinzen seit Juni rapide angestiegen sind und im Vergleich zum selben Zeitraum der letzten fünf Jahre ein Rekordhoch erreicht haben.
„Das deutet auf ein hohes Risiko für einen Anstieg der Grippefälle in dieser Winter- und Frühjahr-Saison hin", erklärt die Behörde. Schulen, Kindergärten und Altenpflegeeinrichtungen sind demnach besonders anfällig für Grippeausbrüche.
Zhang Wenqing, Leiterin des Globalen Influenza-Programms der Weltgesundheitsorganisation, sagt, dass die Grippeaktivitäten seit der zweiten Hälfte des letzten Jahres weltweit deutlich zugenommen haben, was eine Abkehr von der durchweg milden Ausbreitung seit dem Auftreten von COVID-19 signalisiere.
Besonders dramatische Veränderung werden demnach in diesem Winter auf der südlichen Halbkugel beobachtet, wo einige Länder höhere Grippeinzidenzraten als vor dem Auftreten von COVID-19 registrieren.
Es sollten Anstrengungen unternommen werden, um die Grippe nicht nur saisonal, sondern ganzjährig zu überwachen und die integrierte Überwachung dieser beiden Krankheiten zu fördern, fordert Zhang.
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Während die Impfrate gegen COVID-19 in China gestiegen ist, hinken die Zahlen bei den Grippeimpfungen hinterher.
Laut Gauden Galea, WHO-Vertreter in China, gibt es weltweit jedes Jahr schätzungsweise eine Milliarde Grippefälle und 290.000 bis 650.000 damit verbundene Todesfälle durch Atemwegserkrankungen.
„Die Situation hat sich durch die COVID-19-Pandemie noch verkompliziert. Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Es gibt Anzeichen dafür, dass eine weitere globale Infektionswelle begonnen hat. Zusätzlich müssen wir mit dem Herbstanbruch und dem nahenden Winter mit einem Wiederaufleben der Grippe rechnen.“












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