Bei chinesischen Verbrauchern ist eine steigende Nachfrage nach diversifizierten und hochwertigen Konsumgütern zu erkennen, wobei vor allem ihre Ausgaben für importierte Produkte eine wichtige Triebkraft für die Konsumsteigerung seien, so ein Bericht des Forschungsinstituts für Konsum- und Industrieentwicklung der chinesischen E-Commerce-Plattform JD.

Aus dem Bericht geht hervor, dass Smartphones, Computer, Produkte für Mütter und Säuglinge, Schönheits- und Hautpflegeprodukte sowie Haushaltsgeräte in den ersten drei Quartalen unter allen importierten Produkten die von den chinesischen Verbrauchern am meisten bevorzugten Kategorien waren.

Im vergangenen Jahr hätten immer mehr Verbraucher Smartphones, Kosmetika, Möbel, Lebensmittel und Getränke ausländischer Marken auf den Online-Marktplätzen von JD bevorzugt, während sie bei Nahrungs- und Gesundheitsprodukten, Schmuck, Outdoor-Sportgeräten, Spielzeug und Musikinstrumenten eher einheimische Marken gekauft hätten, hieß es.

JD habe in den letzten drei Jahren importierte Produkte im Wert von mehr als 500 Milliarden Yuan (68,4 Milliarden US-Dollar) gekauft, so das Unternehmen.

Solche importierten Produkte haben bei den Verbrauchern auch im Vorfeld des diesjährigen sog. „Singles-Day“-Shoppingfest am 11. November an Zugkraft gewonnen. 

Jüngere Käufer im Alter von 26 bis 35 Jahren seien die Hauptabnehmer von importierten Produkten, die fast die Hälfte aller Altersgruppen ausmachen, so der Bericht. Darüber hinaus sei bei Verbrauchern im Alter zwischen 46 und 55 Jahren das schnellste Wachstum beim Kauf importierter Produkte verzeichnet worden.

Chinas grenzüberschreitender E-Commerce-Sektor ist in den letzten Jahren exponentiell gewachsen, da die Käufer der mittleren und oberen Einkommensschichten des Landes immer vielfältigere und individuellere Produkte und Dienstleistungen nachfragen. Das Handelsministerium gab bekannt, dass die Gesamteinfuhren von Konsumgütern im Jahr 2021 den Wert von 1,73 Billionen Yuan erreicht habe, was einem Anstieg von 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Angesichts der wachsenden Inlandsnachfrage und der Fortschritte bei den neuen Einzelhandelstechnologien hat China verschiedene Präferenzpolitikmaßnahmen eingeführt, wie etwa die Senkung der Einfuhrsteuern und die Ausweitung der Palette an Waren, die eingeführt werden dürfen. Dies habe trotz der COVID-19-Pandemie zu einem sprunghaften Anstieg der grenzüberschreitenden E-Commerce-Importe geführt und unterstreiche das schnelle Wachstum des chinesischen Importmarktes, erklärte Zhang Tianbing, Leiter des Bereichs Konsumgüter und Einzelhandel bei Deloitte Asia-Pacific. Zhang betonte, dass importierte Waren nun auch in kleineren Städten voll angekommen seien, wobei die Nachfrage nach importierten Waren in den Städten des dritten Ranges und in den Städten unterhalb dieses Rangs gestiegen sei.