China wird das Tarnkappen-Kampfflugzeug J-20 weiter aufrüsten, unter anderem durch den Einsatz neuester künstlicher Intelligenz (KI) und kognitiver Technologien, und will das Kampfsystem damit optimieren, kündigt der Chefkonstrukteur des Flugzeugs an.

Ein Archivfoto des J-20-Kampfflugzeugs. (Foto von Xinhua)

Die Flugzeugbauer des Landes wüssten sehr wohl, was Militärfans sehen wollen, sagte der Chefkonstrukteur Yang Wei des chinesischen J-20-Kampfflugzeugs auf einer Pressekonferenz der staatlichen Aviation Industry Corpof China (AVIC) am Montag in Zhuhai in der südchinesischen Provinz Guangdong, einen Tag vor Beginn der Airshow China 2022. Der Stealth-Fighter soll mit dem Einsatz der neuesten künstlichen Intelligenz (KI) und kognitiven Technologien weiter aufgerüstet werden, erklärte der Konstrukteur.

AVIC sei in der Pflicht, andere in Bezug auf Ausrüstung und Technologien zu übertreffen, sagte Yang.

„Wenn es um die zukünftige Entwicklung der chinesischen Luftfahrtindustrie geht, denke ich, dass alle Menschen wissen, was das Land braucht. Die Menschen kennen die Entwicklung fortschrittlicher Technologien, insbesondere Militär-Enthusiasten. Wir wissen auch, was die Menschen zu sehen hoffen, und es ist unsere Pflicht, dies zu realisieren", erklärte Yang.

Die Entwicklungsstrategie der Luftwaffe (People's Liberation Army Air Force) der Chinesischen Volksbefreiungsarmee (VBA) war früher ausschließlich auf die Landesverteidigung ausgerichtet. Inzwischen gehört aber auch die Luftraumintegration mit Angriffs- und Verteidigungsfähigkeiten zu den Aufgaben. 

„Eine strategische Luftwaffe bedeutet, dass sie neben der Landesverteidigung auch in den Weltraum gehen kann, was unsere zukünftige Entwicklungsrichtung ist“, erörterte Yang.

Kürzlich wurde bekannt gegeben, dass die J-20 in allen östlichen, westlichen, südlichen, nördlichen und zentralen Teilen Chinas eingesetzt wird. Kampffähigkeit, Anzahl und Reichweite der J-20 haben laut Yang deutlich zugenommen.

Kampfjets der fünften Generation aller Länder, einschließlich der F-22 und F-35 der USA sowie der russischen Su-57, werden derzeit aufgerüstet. Das gelte aufgrund neuer Erkenntnisse, Erfahrungen und neuer Konzepte bei den konfrontativen Luftkampfübungen auch für Chinas J-20, sagte Yang.

Im Krieg gehe es nie darum, allein zu kämpfen, sondern um Zusammenstöße zwischen Systemen, die die Intelligenz von Ausrüstungen beinhalten, betonte der Flugzeug-Konstrukteur.  

„Vier J-20 können eine Formation bilden, was ein kleines System ist; eine J-20 kann sich mit einem J-16 und einem J-10C zu einem weiteren kleinen System zusammenschließen. Jüngste Nachrichtenberichte deuten darauf hin, dass die J-20 auch zusammen mit Drohnen fliegen kann, was auch ein System ist ", erklärte Yang.

Die J-20 wird eng in Boden-, See-, Luft- und Weltraumsysteme integriert werden, um ihre optimale Rolle im gesamten System zu spielen, und dies beinhalte den Einsatz der neuesten KI- und kognitiven Technologien, erklärte der Chefkonstrukteur.

Neben der Modernisierung der J-20 in der 20er Serie wird es auch neue Entwicklungen geben. „Irgendwann werden wir der Öffentlichkeit auch Flugzeuge der 30er-, 40er- und 50er-Serie vorstellen können“, stellt Yang in Aussicht.