Ökonomen und Analysten gehen davon aus, dass Chinas Wirtschaft im vierten Quartal wieder an Fahrt gewinnt, da die wirksamen Maßnahmen der Regierung zur Koordinierung der COVID-19-Kontrolle und der wirtschaftlichen Entwicklung sowie die konjunkturpolitischen Maßnahmen allmählich Wirkung zeigen würden.

Ihre Kommentare kamen, nachdem wichtige Wirtschaftsdaten, die am Dienstag vom Staatlichen Amt für Statistik (NBS) veröffentlicht wurden, zeigten, dass Chinas Wirtschaft mit einem stetigen Wachstum der Industrieproduktion und der Investitionen auch im Oktober seinen Erholungstrend beibehalten hat. Die Erholung des Konsums verlief unter dem Druck der erneuten COVID-19-Ausbrüche allerdings weiterhin schwach.

Nach Angaben des NBS stieg die Wertschöpfung der chinesischen Industrieproduktion im Oktober um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nachdem sie im September um 6,3 Prozent gestiegen war. Gleichzeitig stiegen die Anlageinvestitionen von Januar bis Oktober um 5,8 Prozent, verglichen mit einem Anstieg von 5,9 Prozent in den ersten drei Quartalen.

Fu Linghui, ein Sprecher der Statistikbehörde, sagte auf einer Pressekonferenz am Dienstag, dass Chinas Wirtschaft trotz des Drucks durch das zunehmend komplexe und schwierige globale Umfeld und die häufigen COVID-19-Ausbrüche im Inland eine anhaltende Erholungsdynamik aufweise. Mit Blick auf die Zukunft sagte Fu, die Wirtschaft werde sich wahrscheinlich stetig erholen, da die bestehenden unterstützenden Maßnahmen allmählich greifen würden. 

Chinas stetige Wirtschaftsleistung im aktuellen Jahr habe die starke Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft demonstriert, und das Wachstum werde sich in Zukunft weiter erholen, unterstützt durch eine verbesserte Binnennachfrage.

Was die jüngsten Wirtschaftsdaten betrifft, so betonte Lou Feipeng, ein leitender Wirtschaftswissenschaftler der Postal Savings Bank of China, dass vor allem neue Wachstumstreiber eine Schlüsselrolle bei der Ankurbelung des stetigen Wirtschaftswachstums im Oktober gespielt hätten.

Laut NBS stieg die industrielle Wertschöpfung in der Hightech-Industrie im Oktober um 10,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - 1,3 Prozentpunkte mehr als noch im Vormonat. Und die Investitionen in der Hightech-Industrie stiegen in den ersten 10 Monaten sogar um 20,5 Prozent.

In Anbetracht der wirksamen Maßnahmen der Regierung zur Stabilisierung des Wachstums und des Immobilienmarktes sowie der fein abgestimmten Maßnahmen zur Pandemieprävention sagte Lou, dass die Wirtschaft im vierten Quartal mit einer stetigen Verbesserung der Industrieproduktion, des Konsums und der Immobilieninvestitionen wahrscheinlich wieder an Schwung gewinnen werde. Zudem verfüge China noch über weiteren Spielraum für fiskal- und geldpolitische Unterstützung.

Zhou Maohua, Analyst bei der China Everbright Bank, führte das stetige Wachstum der Industrieproduktion auf die anhaltende Erholung der Inlandsnachfrage, die sich entfaltende Wirksamkeit einer Reihe von Konjunkturmaßnahmen und die Widerstandsfähigkeit des Außenhandels zurück. Der Rückgang der Einzelhandelsumsätze sei vor allem auf die erneuten COVID-19-Ausbrüche zurückzuführen, weshalb sich der Konsum wahrscheinlich verbessern werde, wenn COVID-19 nun mit noch präziseren Maßnahmen eingedämmt wird und die Anstrengungen zur Steigerung der Inlandsnachfrage und zur Stabilisierung des Wachstums verstärkt werden.

Dem NBS zufolge gingen die Einzelhandelsumsätze in China im Oktober im Jahresvergleich um 0,5 Prozent zurück, nachdem sie im September noch um 2,5 Prozent gestiegen waren. Bemerkenswert ist dabei jedoch, dass die Online-Verkäufe in China in den ersten 10 Monaten um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind.