Durch die jüngsten Maßnahmen Chinas soll laut Branchenkennern mehr Liquidität in die Wirtschaft gepumpt, das Wachstum angekurbelt, die Immobilienfinanzierung verbessert, die Markterwartungen stabilisiert und die wirtschaftliche Erholung in den kommenden Monaten unterstützt werden.

Die chinesische Wertpapieraufsichtsbehörde gab am Montag bekannt, dass sie die Maßnahmen zur Finanzierung von Immobilien optimieren wolle, zum Beispiel durch die Wiederaufnahme der Refinanzierung von börsennotierten Immobilienentwicklern.

Zu den angekündigten Maßnahmen gehören weiterhin die am Freitag von der Zentralbank beschlossene Senkung des Mindestreservesatzes für Finanzinstitute um 0,25 Prozentpunkte sowie ganze 16 in der vergangenen Woche veröffentlichte Unterstützungsmaßnahmen, die eine stetige Entwicklung des Immobiliensektors gewährleisten sollen.

Deren Wirkung werde allmählich eintreten und den Weg für eine solide wirtschaftliche Erholung ebnen, sagten Experten.

Wang Yunjin, leitender Forscher am Zhixin-Institut für Investitionsforschung, sagte, die Senkung des Mindestreservesatzes sei durch mehrere Faktoren ausgelöst worden, darunter ein erwarteter Anstieg der Liquiditätsnachfrage zum Jahresende sowie die Notwendigkeit, ausreichend Liquidität im Bankensystem zu erhalten, um die gesunde Entwicklung der Immobilienbranche zu unterstützen.

Yi Gang, Gouverneur der Chinesischen Zentralbank (CZB), sagte letzte Woche auf der Jahreskonferenz des „Financial Street Forum 2022“, dass der Immobiliensektor mit vielen vor- und nachgelagerten Industrien verknüpft und sein Kreislauf für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung von größter Bedeutung sei.

Laut einem von der CZB und der chinesischen Banken- und Versicherungsaufsicht gemeinsam herausgegebenen Rundschreiben unterstütze das Land Entwicklungsbanken, die Sonderkredite anbieten, um die Lieferung von bereits verkauften Häusern zu gewährleisten, und ermutige Finanzinstitute, Zusatzfinanzierungen für Wohnungsbauprojekte anzubieten, die durch die Sonderkredite unterstützt werden sollen.

„Dieser Schritt trägt dazu bei, den Finanzierungsdruck im Wohnungssektor zu verringern, den Liquiditätsstress einiger Bauträger zu lindern, die Lieferung von bereits verkauften Häusern sicherzustellen und den Wohnungsmarkt zu stabilisieren. Er wird sich auch positiv auf die Immobilienbranche auswirken und so das Wirtschaftswachstum stabilisieren und das Systemrisiko verringern“, sagte Lou Feipeng, leitender Wirtschaftswissenschaftler bei der Postal Savings Bank of China.

Lou fügte hinzu, dass es noch Spielraum für wohnungspolitische Maßnahmen gebe, wie zum Beispiel durch die Lockerung der Hypothekenkriterien für Erstkäufer von Eigenheimen, die Lockerung der Beschränkungen für die Anzahl der gekauften Häuser und die Senkung der Hypothekenzinsen.