Seuchenbekämpfung
Mutationen des COVID-19-Virus sollen weiterhin überwacht werden
Foto von VCG
Mutationen, deren Übertragbarkeit sowie die allgemeine Virulenz des COVID-19-Virus sollen in China weiterhin überwacht werden, um künftige Maßnahmen zur Epidemieprävention und -bekämpfung zu optimieren. Dies gab die Nationale Gesundheitskommission in einem kürzlich veröffentlichten Dokument bekannt.
Dem Dokument zufolge wird die chinesische Regierung COVID-19 ab dem 8. Januar 2023 als Klasse-B-Infektion und nicht mehr als Klasse-A-Infektion behandeln, was eine wesentliche Änderung der nationalen Strategie zur Seuchenbekämpfung darstellt.
Chinesische Wissenschaftler und Gesundheitsexperten werden jedoch weiterhin die Mutation des Virus verfolgen, regionale Ausbrüche überwachen und steuern und die Auswirkungen von Ausbrüchen auf die sozioökonomische Entwicklung minimieren.
Nach Ansicht von Experten seien diese Maßnahmen notwendig, da sie den Forschern Daten aus erster Hand über die aktuelle Situation liefern und die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten könnten, um unnötige Panik zu vermeiden.
In den sozialen Medien Chinas kursierten in letzter Zeit Röntgenbilder von den ausgebleichten Lungen kürzlich infizierter Patienten, was zu Spekulationen Anlass gab, dass sich schwerere, aber weniger übertragbare Varianten von COVID-19, wie die ursprünglichen und Delta-Stämme, im Land ausbreiteten.
Xu Wenbo, Leiter des Nationalen Instituts für die Kontrolle und Prävention von Viruserkrankungen im Chinesischen Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention, sagte, dass epidemiologische Echtzeitdaten aus dem ganzen Land weder Spuren des Delta-Stammes noch einer Rekombination der Delta- und Omikron-Stämme gezeigt hätten. Seit Anfang Dezember zirkulierten in China neun Omikron-Varianten, die für die überwiegende Mehrheit der neuen Fälle verantwortlich seien, sagte er China Central Television.
Xu erklärte weiterhin, dass die Stämme „BA.5.2“ und „BF.7“ in China die vorherrschenden Varianten und für über 80 Prozent der Erkrankungen verantwortlich seien. Auf dem chinesischen Festland gebe es jedoch insgesamt 31 Omikron-Varianten, darunter „BQ.1“ und „XBB“, die die Zahl der Fälle auch in anderen Ländern in die Höhe getrieben hätten.
Yang Xiaobing, Direktor der Abteilung für die Prävention von Infektionskrankheiten des Wuhan Center for Disease Control and Prevention, sagte, dass die Omicron-Varianten zwar in erster Linie auf die oberen Atemwege abzielen und im Vergleich zu früheren Stämmen weniger schwere Symptome verursachen würden, aber dennoch eine Lungenentzündung verursachen könnten.
Tong Yigang, Dekan der Hochschule für Biowissenschaften und Technologie an der Beijinger Universität für Chemische Technologie, sagte: „Wir haben kein Wiederauftreten von Delta oder den ursprünglichen COVID-Stämmen gesehen“, so Tong. Wann immer Omikron- und Delta-Stämme am selben Ort auftauchten, würde Omikron schließlich Delta verdrängen, da es viel schneller übertragbar sei.
Laut dem COVID-19-Virusvarianten-Tracker der Weltgesundheitsorganisation haben die verschiedenen Omikron-Stämme andere Varianten weitgehend verdrängt und sind zu den dominierenden Varianten geworden, die weltweit im Umlauf sind – sie machen über 98 Prozent der nach Februar 2022 ausgetauschten Virensequenzen aus.