Bevölkerungsrückgang erwartet

​Chinas Bevölkerung wird höchstwahrscheinlich ein negatives Wachstum verzeichnen

17.01.2023

Das chinesische Staatliche Amt für Statistik wird in Kürze die Bevölkerungsdaten des Landes für 2022 veröffentlichen. Bevölkerungs- und Wirtschaftsexperten sagen voraus, dass Chinas Bevölkerung 2022 oder spätestens 2023 ein negatives Wachstum verzeichnen wird.

Kinder tanzen am 1. Oktober in Zaozhuang in der ostchinesischen Provinz Shandong. (Foto von Sun Zhongzhe/Xinhua)

Chinas Bevölkerung sei demnach im Jahr 2021 nur um 480.000 auf 1,4126 Milliarden gewachsen, die niedrigste Wachstumsrate seit 1962, und chinesische Demographen sagen, dass ein nationaler Rückgang unvermeidlich scheine, da die Geburtenrate sinke und die Menschen länger lebten. Sie warnten, dass sich Chinas Bevölkerung einem negativen Wachstum nähere.

Die Gesamtbevölkerung Chinas habe 2022 ihren Höchststand erreicht, viel früher als erwartet, was bedeute, dass die Bevölkerung des Landes ab 2023 ein negatives Wachstum verzeichnen oder nach 2023 in eine Ära des negativen Wachstums eintreten werde, sagte Cai Fang, ehemaliger stellvertretender Direktor der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.

Die von 31 Provinzen und Regionen Chinas veröffentlichten Geburtenzahlen für 2021 zeigen, dass 13 Provinzen ein negatives Bevölkerungswachstum aufweisen, und nur sechs der zehn wichtigsten Provinzen haben eine Geburtenzahl von mehr als 500.000.

Unter den 13 Provinzen verzeichneten Jiangsu, Hubei, Hunan, die Innere Mongolei, Shanxi und Tianjin zum ersten Mal in den letzten Jahrzehnten ein negatives Bevölkerungswachstum. Darüber hinaus stehen auch die Provinzen Shandong und Anhui am Rande eines negativen Bevölkerungswachstums.

China hat im Mai 2021 die Drei-Kinder-Politik eingeführt und eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um das Bevölkerungswachstum anzukurbeln. Eine Reihe von Städten und Provinzen im ganzen Land haben Anreize geschaffen, wie zum Beispiel die Gewährung von Subventionen für Familien mit einem zweiten oder dritten Kind.

Der jüngste Schritt der Stadt Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong bestand darin, die Öffentlichkeit zu Subventionen für die Kinderbetreuung zu befragen. Die Zuschüsse für Familien mit dem dritten Kind können sich demnach über einen Zeitraum von drei Jahren auf bis zu 19.000 Yuan (ca. 2600 Euro) belaufen.

Mehr als ein Dutzend Städte in ganz China haben seit Mai letzten Jahres eine neue Wohnungsbaupolitik eingeführt, die Familien mit zwei oder drei Kindern bevorzugt behandelt. So sollen selbige ermutigt und befähigt werden, mehr Wohnungen zu kaufen. Zu den Anreizen gehören die Aufhebung der Obergrenze für den Immobilienerwerb sowie das Angebot von Wohnungsbaudarlehen und -subventionen.

China ist in eine neue Ära des negativen Bevölkerungswachstums eingetreten – ein Trend, der unumkehrbar ist. Die Überalterung der chinesischen Bevölkerung hat bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht und wird in Zukunft immer schneller zunehmen, was neue Herausforderungen für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung mit sich bringen wird.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Bevölkerungsrückgang,negatives Wachstum,Geburtenrate