Fukushima
Japans Plan zur Einleitung von radioaktivem Wasser ins Meer löst Empörung aus
Japans Plan, im Frühjahr und Sommer nuklear verseuchtes Wasser ins Meer zu leiten, stößt in anderen Teilen der Welt auf Kritik. Auch das chinesische Außenministerium fordert Japan auf, den Plan zu verwerfen.
Japan handle egoistisch, indem es nationale und internationale Bedenken ignoriere, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Wang Wenbin, am Donnerstag.
Seit der Kernschmelze durch ein Erdbeben und einem Tsunami im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi, das von der Tokyo Electric Power Company (TEPCO) betrieben wird, ist die Behandlung von nuklear verseuchtem Abwasser ein ernstes Dauer-Problem.
Die japanische Regierung und TEPCO verstoßen gegen ihre Zusicherung, das Wasser nicht ins Meer zu leiten, bevor sie das Einverständnis der Betroffenen eingeholt haben, erklärte Wang bei der täglichen Pressekonferenz des Außenministeriums. Er forderte Japan auf, den Plan zur Einleitung ins Meer nicht weiter zu verfolgen.
Die Meeresumwelt gehe die gesamte internationale Gemeinschaft etwas an, betonte Wang, und die Einleitung von nuklear verseuchtem Wasser ins Meer sei nicht nur eine nationale Angelegenheit Japans.
„Wir fordern Japan auf, die berechtigten Bedenken zu respektieren und den starken Aufschrei aus dem In- und Ausland zu hören. Wir fordern, dass Japan seinen Verpflichtungen nachkommt und das Wasser auf wissenschaftlich fundierter, offener, transparenter und sicherer Weise entsorgt“, betonte Wang.
„Nachbarländer wie Südkorea und China könnten direkteren Schaden erleiden, daher muss Japan sich mit ihnen beraten“, erklärte Ahn Jae-hun, Direktor für Energie und Klimawandel bei der Korean Federation for Environmental Movement, der Nachrichtenagentur Xinhua.
Anna Malindog-Uy, Vizepräsidentin des philippinischen Instituts für strategische Studien des asiatischen Jahrhunderts (Asian Century Philippines Strategic Studies Institute), bezeichnete den Plan Tokios, das verseuchte Wasser trotz des Widerstands lokaler Fischer und der Nachbarländer ins Meer leiten zu wollen, als „rücksichtslos und unverantwortlich“, berichtete die Nachrichtenseite Haiwainet.