Südkorea-Besuch: US-Verteidigungschef will das Bündnis stärken und erhöht die Unsicherheit in der Region

01.02.2023

Nach der Zusicherung von zusätzlichen militärischen Lieferungen in Milliardenhöhe, mit dem sieden russisch-ukrainischen Konflikt weiter anheizen, verlagern US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und sein Team diese Woche ihren Fokus auf den Indopazifik. Dabei verfolgen die USA vor allem eigen Interessen und agieren destabilisierend für die Region, erklären Beobachter.


Archivfoto von US-Verteidigungschef Lloyd Austin (Foto von VCG)


Experten zufolge versuchen die USA, ihre Verbündeten im asiatisch-pazifischen Raum dazu zu bringen, weiterhin den hegemonialen Interessen der USA zur Eindämmung Chinas zu dienen. Aber Washingtons Versuch, den militärischen Einfluss der USA aufrechtzuerhalten, wird die komplexe regionale Sicherheitslage nur unsicherer machen. 

Die Verteidigungschefs der USA und Südkoreas banden sich am Dienstag an das Versprechen, Militärübungen auszuweiten und die nukleare Abschreckung zu verstärken, um „Nordkoreas Waffenentwicklung entgegenzuwirken und einen Krieg zu verhindern“, berichtete Reuters.

Austin traf sich bei seinem Besuch in Südkorea mit dem südkoreanischen Verteidigungsminister Lee Jong-sup, mit dem er zuletzt während ihrer jährlichen Sicherheitsgespräche im November in Washington zusammentraf, und sollte vor seinem Weiterflug auf die Philippinen noch mit Präsident Yoon Suk-yeol zusammenkommen.


Wang Junsheng, Forschungsstipendiat für Ostasienstudien an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften in Beijing, erklärte am Dienstag gegenüber der Global Times, dass „eine Priorität für Austin bei dieser Reise darin besteht, sicherzustellen, dass Südkorea glaubt, dass die USA ihr so genanntes Versprechen, Seoul vor den zunehmenden nuklearen Fähigkeiten Nordkoreas zu schützen, immer noch einhalten. Ein weiteres Ziel ist es, Südkorea davon zu überzeugen, enger mit den USA an der Eindämmung Chinas zusammenzuarbeiten.


Die USA könnten auch bei den Problemen zwischen Südkorea und Japan vermitteln wollen, aber das stehe nicht ganz oben auf der Tagesordnung der Delegation aus Austin, glaubt Wang.


Im Jahr 2022 hat Nordkorea große Fortschritte bei der Entwicklung von Raketen gemacht, und aufgrund der ablehnenden Haltung Washingtons gegenüber Verhandlungen mit Pjöngjang sind sowohl der Denuklearisierungs-Prozess als auch die Verhandlungen über die Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel weiterhin festgefahren. Das mache das Thema Nordkorea zu einem guten Vorwand für die USA, ihre militärische Präsenz in der Region zu verstärken, erklären chinesische Analysten.

Laut einer Meldung des offiziellen staatlichen Auslandssenders der USA, Voice of America (VOA), vom Montag erklärte ein hochrangiger US-Verteidigungsbeamter „das Sicherheitsumfeld im indopazifischen Raum wird immer komplexer, das sehen wir jeden Tag.“ Dabei verwies er laut VOC auf „immer aggressiveres Verhalten“ sowohl Chinas als auch Nordkoreas.

Ein in Beijing ansässiger Experte für internationale Beziehungen, der um Anonymität bat, erläuterte gegenüber der Global Times: „Es ist klar, dass es bei allem, was die USA von ihren Verbündeten wollen, im Grunde um China geht. Es geht immer darum, wie sie ihre Verbündeten dazu bringen oder zwingen können, mit den USA zusammenzuarbeiten, um China einzudämmen, und wie sie ihre Verbündeten dazu bringen können, in einem potenziellen Konflikt mit China den Preis für die USA zu zahlen“.


Es sei daher unrealistisch, zu erwarten, dass die US-Präsenz in der Region zu Frieden und Stabilität beitrage, denn Frieden böte den USA keinen Vorwand für die Aufrechterhaltung ihrer militärischen Präsenz, betonte der Experte.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Südkorea,USA,Indopazifik