Infrastruktur in Westchina
Tibet will bis 2025 den Bau von 4.000 Kilometern Eisenbahnlinien abschließen
Aufgrund der schwierigen natürlichen Umgebung ist der Bau eines umfassenden Bahnnetzes in der westchinesischen Autonomen Region Tibet bislang noch nicht abgeschlossen. Nun kündigte die Lokalregierung aber an, bis 2025 4.000 weitere Kilometer Eisenbahnlinien fertigzustellen, um u.a. den Passagier- und Frachtverkehr zu fördern.
Ein Fuxing-Hochgeschwindigkeitszug läuft auf der Eisenbahnstrecke Lhasa–Nyingchi in Shannan. (Foto vom 22. Juni 2022, Xinhua)
Die Autonome Region Tibet im Südwesten Chinas plant den Bau von insgesamt 4.000 Kilometern Eisenbahnlinien bis zum Jahr 2025. Dies geht aus dem 14. Fünfjahresplan (2021-25) und den mittel- und langfristigen Plänen für das Eisenbahnnetz hervor, die kürzlich von der zuständigen Behörde dort veröffentlicht wurden. Dem Plan zufolge sollen die einzigartigen touristischen Ressourcen Tibets zukünftig noch mehr Touristen aus China und dem Ausland anziehen, wobei die Zahl der Bahnreisenden in der Region bis 2025 auf 5,62 Millionen und bis 2035 auf etwa 9,68 Millionen steigen soll.
Was den Güterverkehr anbelangt, so wird erwartet, dass die Menge der zu liefernden Waren bis zum selben Jahr 1,09 Millionen Tonnen und die per Bahn ankommende Fracht 10,29 Millionen Tonnen erreichen wird. Bis zum Jahr 2035 sollen dann sogar 1,79 Millionen Tonnen Güter geliefert werden und 13,04 Millionen Tonnen Güter ankommen.
Der Plan zeigt auch, dass das gesamte Eisenbahnnetz in Tibet bis 2035 mindestens 5.000 Kilometer lang sein wird, einschließlich 1.000 Kilometer zweigleisiger Eisenbahnstrecken.
Mit Lhasa als Zentrum wird das Netz alle Verwaltungsbezirke auf Bezirks- und Stadtebene in der Region abdecken und einen bequemen Zugang zu Xinjiang, Qinghai, Sichuan, Yunnan und anderen Nachbarprovinzen sowie zu wichtigen Landhäfen entlang der Grenze bieten.
Außerdem plant Tibet auch noch den Bau eines internationalen Eisenbahnkorridors nach Südasien, um den internationalen Eisenbahnkanal zwischen China und den südasiatischen Ländern zu öffnen.
Aufgrund der natürlichen Umgebung und der technischen Gegebenheiten wurde der Eisenbahnbau in Tibet erst spät in Angriff genommen. Als Folge sind bislang derzeit nur drei Eisenbahnlinien in Betrieb.
Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn, die als „Himmelsstraße" bekannt ist, ist im Juli 2006 in Betrieb genommen worden und beendete damit das Kapitel Tibets ohne Züge. Die Eröffnung der Lhasa-Xigaze-Eisenbahn im Jahr 2014 und der Lhasa-Nyingchi-Eisenbahn im Jahr 2021 bildeten zusammen mit dem Abschnitt Golmud-Lhasa der Qinghai-Tibet-Eisenbahn das Grundgerüst des aktuellen tibetischen Eisenbahnnetzes.
Bis Ende 2021 waren in Tibet 1.359 Kilometer Eisenbahnstrecken in Betrieb.