Explosion der Nord Stream-Pipeline

China fordert „objektive, unparteiische und professionelle Untersuchung“

21.02.2023

China dränge auf eine objektive, unparteiische und professionelle Untersuchung der Explosion der Nord Stream-Pipeline, die als Lebensader der europäischen Energieversorgung galt, sagte Wang Wenbing, Sprecher des chinesischen Außenministeriums, am Montag auf einer Pressekonferenz.


(Foto von VCG)

Die Explosion habe erhebliche negative Auswirkungen auf den globalen Energiemarkt und die globale ökologische Umwelt gehabt und Europa sogar in eine winterliche Energiekrise gestürzt. In Anbetracht des Schadens, der durch die Beschädigung dieses wichtigen transnationalen Infrastrukturprojekts entstanden sei, und der schwerwiegenden Folgen habe die internationale Gemeinschaft das Recht, eine gründliche Untersuchung zu fordern.

Zum Hintergrund: Am 26. September 2022 explodierten zwei russische Unterwasserpipelines, die Erdgas nach Europa transportieren, die Nord Stream I und II, am selben Tag unter der Ostsee, wodurch große Mengen Gas in das nahe gelegene Meer gelangten.

Nach der Explosion erklärten die USA, die EU, die NATO und Russland übereinstimmend, die Explosion sei durch Sabotage verursacht worden. Darüber hinaus erklärte der russische Präsident Wladimir Putin in einem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, dass es sich bei dem Vorfall um einen noch nie da gewesenen internationalen Terroranschlag gehandelt habe.

Einige Monate später, am 8. Februar, veröffentlichte der US-amerikanische Enthüllungsjournalist Seymour Hersh dann einen schockierenden Bericht, in dem die USA beschuldigt wurden, hinter den Explosionen zu stecken. Dies hat im Anschluss erneut eine internationale öffentliche Debatte ausgelöst.

John Dougan, ein weiterer amerikanischer Journalist, der ebenfalls Beweise für die amerikanische Beteiligung an der Sabotage der Nord Stream in der Ostsee vorgelegt hat, erklärte gegenüber dem russischen Medienunternehmen Sputnik, er habe einen anonymen Brief von einem Teilnehmer der NATO-Übung „BALTOPS 22“ erhalten, bei der angeblich Sprengsätze an russischen Gaspipelines angebracht worden seien.

„Diese Operation war nicht leicht durchzuführen. Es ist die Art von Operation, die die CIA [Central Intelligence Agency der USA] und andere verdeckte Teile der US-Regierung ziemlich routinemäßig durchführen. Die USA waren im Grunde das einzige Land, das über das Motiv und die Mittel verfügte“, betonte Jeffery Sachs, ein weltweit anerkannter Wirtschaftswissenschaftler, Professor für Public Policy an der Columbia University und ehemaliger Sonderberater des UN-Generalsekretärs.

Es sei rätselhaft, dass die US-Regierung, die Medien und die europäischen Partner kollektiv zu dem Thema schweigen. All diese ungewöhnlichen Aktionen würden die Annahme bestärken, dass der Nord Stream-Anschlag äußerst kompliziert war, so Wang. Es sei nun notwendig, eine objektive, faire und professionelle Untersuchung der Explosionen durchzuführen und die entsprechenden Verantwortlichkeiten zu prüfen. Nur so könnte der internationalen Gemeinschaft eine Antwort auf die Explosion einer wichtigen transnationalen Infrastruktur gegeben werden, betonte der Sprecher.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Nord Stream,Explosion,Pipeline