Längst viel mehr als nur ein „Sommer-Davos“

Treffen der New Champions in Tianjin zeigt Weg in die Zukunft Exklusiv

29.06.2023

Die gute Nachricht: Anders als Washington bleibt Beijing ein eiserner Verfechter des Multilateralismus und der Globalisierung. Das Land möchte seine eigenen Vorteile mit der Welt teilen, um Win-win-Partnerschaften zu schließen, von denen alle profitieren. Konzepten wie De-Coupling oder De-Risking erteilte Li am Dienstag folglich eine Absage: „Nachdem wir die Barrieren erlebt haben, sowohl die sichtbaren als auch unsichtbaren, sollten wir alle Kommunikation und Austausch noch mehr wertschätzen.“ Die Gespräche in Berlin am 20. Juni haben gezeigt, dass Kanzler Scholz hier auf derselben Seite steht: „Wir haben kein Interesse an einer wirtschaftlichen Abkopplung von China.“

„Dekarbonisierung nicht ohne China möglich”

Der Satz von BMW-Chef Oliver Zipse führt zum zweiten wichtigen Thema, in dem China weltweit mittlerweile beispiellose Beiträge leistet. 

Als größtes Entwicklungsland mit 1,4 Milliarden Menschen ist China zwar zu einem gewissen Grad weiter auf fossile Energiequellen angewiesen, gleichwohl treibt es die erneuerbaren Energien im „China Speed“ voran: Die Nationale Energiebehörde verkündete, dass die kumulierte installierte Photovoltaik-Leistung des Landes bis Ende April etwa 380 Gigawatt erreicht hat. Allein in den ersten vier Monaten dieses Jahres habe China 48,31 Gigawatt an neuen PV-Anlagen zugebaut. 

Ebenfalls im April hat China in der Autonomen Region Ningxia der Hui zudem ein kombiniertes Solar- und Windkraftwerk in Betrieb genommen. Laut dem Betreiber soll das Kraftwerk jährlich 1.800 Gigawattstunden elektrischer Energie erzeugen – genug für etwa 1,5 Millionen Haushalte. Bereits im Oktober hatte das chinesische Unternehmen Goldwind das größte Windrad der Welt mit einem Rotordurchmesser von 252 Metern produziert. Kurz darauf kündigte die China State Shipbuilding Corporation an, bald ein noch größeres zu bauen: „China Speed“ eben!

Im März des letzten Jahres hat China außerdem seine erste langfristige Wasserstoffstrategie 2035 verkündet. Demnach sollen bis 2025 jährlich bis 200.000 Tonnen grüner Wasserstoff hergestellt. 

Noch wichtiger als diese beeindruckenden Zahlen ist jedoch Chinas Bereitschaft, gemeinsam mit seinen internationalen Partnern zu gehen. In Berlin wurde auch ein deutsch-chinesisches MoU zu Elektro- und Wasserstoffmobilität unterzeichnet, um den gegenseitigen fachlichen Austausch bei Sicherheit, Regulierung und Standardisierung fortzusetzen. 

Dieser Geist, den Präsident Xi Jinping als Schicksalsgemeinschaft der Menschheit bezeichnet, liegt auch dem Sommer-Davos zugrunde. Denn wie sagte Premier Li in seiner Eröffnungsrede mit Bezug auf das gerade beendete Drachenbootfest: "Paddeln wir gemeinsam mit einem Herzen und einem Verstand und steuern wir das riesige Schiff der Weltwirtschaft in eine bessere Zukunft!"

Die Meinung des Autors spiegelt die Position unserer Webseite nicht notwendigerweise wider.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Sommer-Davos,Treffen,Tianjin