Wichtige Partnerschaften fördern
China-EU: Zusammenarbeit bei grüner Transformation
Ein Offshore-Windpark in Fangchenggang in der südchinesischen Autonomen Region Guangxi.
Die Europäische Union sollte Handelskonflikte mit China vermeiden, und beide Seiten müssten einen Konsens über die Zusammenarbeit im Bereich der neuen Energien anstreben, so Brancheninsider und Analysten unter Hinweis auf die milliardenschweren Marktchancen und die globalen Klimaziele.
Die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland bei der grünen Transformation und der intelligenten Konnektivität im Automobilbereich sei von entscheidender Bedeutung, sagte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der deutschen Automobilindustrie (VDA). Sie ermutigt die beiden Parteien, weiterhin wichtige Partner bei der Erreichung der Klimaziele zu sein.
„Ich glaube, dass die beiden Märkte eng miteinander verbunden sein sollten“, sagte sie und fügte hinzu, dass chinesische Unternehmen in Deutschland willkommen seien.
Für die europäischen Automobilhersteller, darunter die Autogiganten BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen, ist China der größte Einzelmarkt.
Im ersten Quartal stammte etwa ein Drittel des Umsatzes von BMW aus China. Das Land beherbergt auch das größte Forschungs- und Entwicklungszentrum der BMW Group außerhalb Deutschlands.
Im April unterzeichnete das chinesische Unternehmen Chery Automobile eine Vereinbarung mit dem spanischen Autohersteller Ebro-EV Motors, um in seinem ersten europäischen Werk Autos zu produzieren. Laut Reuters soll dieser Schritt dazu beitragen, einen Teil der 1.600 direkten Arbeitsplätze wiederherzustellen, die durch die Schließung eines Werks des japanischen Automobilherstellers Nissan im Jahr 2021 verloren gegangen waren.
Yan Shaohua, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für China-Europa-Beziehungen der Fudan-Universität in Shanghai, sagte, dass Chinas Hersteller von Elektrofahrzeugen (EV), die sich in europäische Länder wagen, dazu beigetragen hätten, die Entwicklung der lokalen EV-Industriekette anzukurbeln und den digitalen und grünen Wandel in diesen Ländern zu beschleunigen.
Für Europa spielt China auch eine zentrale Rolle als wichtiger Lieferant von Rohstoffen wie Photovoltaikzellen und Windturbinen, allesamt kritische Komponenten für die EU angesichts ihres ehrgeizigen Ziels, bis 2050 der „erste klimaneutrale Kontinent der Welt“ zu werden.
Etwa 98 Prozent der Seltenen Erden in der EU werden aus China importiert, und mehr als 93 Prozent des Magnesiums werden ebenfalls aus China bezogen, so die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Beide Materialien sind für die Herstellung von Autoteilen unverzichtbar.
Trotz der Höhen und Tiefen der Beziehungen zwischen China und der EU in den letzten Jahren ist die Zusammenarbeit das vorherrschende Thema der bilateralen Beziehungen geblieben. Der Industriesektor, die Lieferketten und die Wertschöpfungsketten beider Seiten sind eng miteinander verwoben und untrennbar miteinander verbunden.