Chinesische Aktien- und Rentenfonds verzeichneten anhaltende Kapitalzuflüsse, was das Vertrauen in die wirtschaftliche Erholung zeigt. Analysten erwarten für das weitere Jahr weiteres Wachstum und betonen die Bedeutung gezielter Reformen und Innovationen.

Nach Angaben des globalen Brancheninformationsanbieters „Emerging Portfolio Fund Research“ verzeichneten chinesische Aktienfonds bis zum 3. Juli die fünfte Woche in Folge Kapitalzuflüsse, während die Rentenfonds des Landes acht Wochen in Folge Zuflüsse meldeten, berichtete Shanghai Securities News am Mittwoch. Dies spiegele ein Vertrauensvotum in die stabile Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt angesichts zahlreicher solider makroökonomischer Zahlen und Erwartungen an Maßnahmen zur weiteren umfassenden Vertiefung der Reformen und zum Vorantreiben der chinesischen Modernisierung wider.

In letzter Zeit sind sich die ausländischen Finanzinstitute einig, dass das Vertrauen der Anleger in die chinesischen Finanzmärkte angesichts der verbesserten makroökonomischen Maßnahmen des Landes wieder zunimmt.Im Vergleich zu den entwickelten Märkten seien die Bewertungen chinesischer Aktien nach wie vor niedrig, was auf weiteres Wachstumspotenzial für chinesische Aktien hindeute, so die DBS in Singapur in ihren Investment Insights für das dritte Quartal.

Ein bemerkenswertes Wachstum der Hochfrequenzdaten in verschiedenen Sektoren deutete auf das Potenzial der chinesischen Binnennachfrage, die Widerstandsfähigkeit des Außenhandels und die Innovationskraft der Unternehmen hin und unterstrich die Erholungsdynamik der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.

Der Verbraucherpreisindex (VPI), ein wichtiger Gradmesser für die Inflation, stieg im Juni im Jahresvergleich um 0,2 Prozent und damit den fünften Monat in Folge, da die sich verbessernde Verbraucherstimmung die Inlandsnachfrage weiterhin antreibt, wie Daten des Staatlichen Amts für Statistik (NBS) am Mittwoch zeigten.

China wird sein Bruttoinlandsprodukt (BIP) und verschiedene andere makroökonomische Daten am 15. Juli veröffentlichen. Analysten prognostizieren für die erste Jahreshälfte ein BIP-Wachstum von 5,2 Prozent. Sie forderten zudem eine gezielte Steuer- und Geldpolitik, um die verbleibenden Herausforderungen in der gesamten Wirtschaft zu bewältigen. Analysten zufolge wird die bevorstehende dritte Plenartagung des 20. Zentralkomitees (ZK) der Kommunistischen Partei (KP) Chinas, die vom 15. bis 18. Juli stattfindet, als Gradmesser dafür dienen, wie die politischen Entscheidungsträger die umfassende Vertiefung der Reformen und die weitere Stärkung der Dynamik der Realwirtschaft vorantreiben.

Auf einem Seminar am Dienstag betonte Premier Li Qiang die Notwendigkeit, eine innovationsgetriebene Entwicklung zu verfolgen, um die Dynamik der wirtschaftlichen Erholung zu konsolidieren, wobei die Rolle der Unternehmen voll zur Geltung kommen und die gezielte politische Unterstützung für Unternehmen verstärkt werden müsse, um in Schlüsselbereichen Durchbrüche bei mehr Kerntechnologien zu erzielen.

Seit Anfang 2024 habe die Entwicklung hochwertiger Produktivkräfte neuer Qualität an Fahrt aufgenommen. Durch die Kultivierung neuer Technologien und neuer Industrien bei gleichzeitiger Aufwertung traditioneller Industrien werde China der globalen Entwicklung weiterhin neuen Schwung verleihen, betonte Chen Fengying, ehemaliger Direktor des Instituts für Weltwirtschaftsstudien am China Institute of Contemporary International Relations. Er prognostizierte, dass China auch in diesem Jahr mit einem Beitrag von rund 30 Prozent zum globalen Wachstum ein wichtiger Motor der Weltwirtschaft sein werde.