Chinas nationaler Markt für den Handel mit Kohlendioxidemissionen hat am Dienstag sein dreijähriges Bestehen gefeiert. Es ist ein wichtiger Meilenstein in den Bemühungen des Landes zur Bekämpfung des globalen Klimawandels.

Nach Angaben des Ministeriums für Ökologie und Umwelt hatte der Markt bis Montag ein Gesamtvolumen von mehr als 460 Millionen Tonnen an Emissionszertifikaten. Der Gesamtwert beläuft sich nach Angaben der China Media Group auf fast 27 Milliarden Yuan (3,42 Milliarden Euro).

Der Markt hat eine entscheidende Rolle bei der Förderung der umweltfreundlichen Umstellung der Elektrizitätsunternehmen gespielt. Pro Tonne ist der Preis für Kohlendioxidemissionen von etwa 40 Yuan (5 Euro) in der Anfangszeit auf jetzt etwa 90 Yuan (11,41 Euro) gestiegen. Zuvor hatte er einen historischen Höchststand von mehr als 100 Yuan (12,60 Euro) erreicht.

Dieser Anstieg der Kohlenstoffpreise hat Analysten zufolge viele Wärmekraftwerke dazu veranlasst, Energieeinsparung und Emissionskontrolle zu verbessern.

„Der Preis ist ein wichtiges Signal für den Kohlenstoffmarkt. Wenn die Preise steigen, deutet dies auf eine erhöhte Handelsaktivität hin. China verzeichnet Fortschritte bei der Förderung eines kohlenstoffarmen industriellen Übergangs“. Dies sagte Lin Boqiang, Direktor des China Zentrums für energieökonomische Forschung an der Universität Xiamen am Dienstag.

Der nationale Markt für den Handel mit Kohlendioxidemissionen wurde am 16. Juli 2021 eröffnet. Jährlich deckt er rund 5,1 Milliarden Tonnen Kohlendioxidemissionen ab, was mehr als 40 Prozent der landesweiten Gesamtemissionen entspricht. Damit ist er der weltweit größte Markt für den Handel mit Treibhausgasemissionen.

Die Einrichtung eines nationalen Kohlenstoffmarktes werde als ein wichtiges politisches Instrument angesehen, um aktiv und stetig die Erreichung des Kohlenstoffspitzenwerts und die Kohlenstoffneutralität voranzutreiben. Das Vorgehen spiegle Chinas proaktive Reaktion zur Eindämmung des Klimawandels wider, sagten Analysten.

China hat sich zum Ziel gesetzt, den Höhepunkt der Kohlendioxidemissionen vor dem Jahr 2030 zu erreichen und bis 2060 kohlenstoffneutral zu werden.

Im diesjährigen Arbeitsbericht der Regierung wird hervorgehoben, dass Anstrengungen unternommen werden, um den nationalen Kohlenstoffmarkt für die Industrie auszuweiten.

In der ersten Hälfte dieses Jahres veröffentlichte das Ministerium für Ökologie und Umwelt den Entwurf von Richtlinien für die Bilanzierung, Berichterstattung und Überprüfung von Kohlendioxidemissionen für Aluminiumhütten- und Zementunternehmen. Es unterstreicht ein kontinuierliches Wachstum der Marktabdeckung.