Cybersicherheit
Bericht enthüllt Angriffe der US-Geheimdienste auf mobile Endgeräte
Ein neuer Bericht wirft US-Geheimdiensten vor, weltweit heimlich Daten von Handynutzern zu sammeln und dabei auf SIM-Karten, Betriebssysteme und Mobilfunknetze zuzugreifen. Diese Cyberangriffe gefährden die nationale Sicherheit zahlreicher Länder, warnte die China Cybersecurity Industry Alliance.
US-Geheimdienste sammeln heimlich Daten von Handynutzern auf der ganzen Welt, indem sie Hackerinstrumente für den Zugriff auf SIM-Karten und Betriebssysteme einsetzen. Außerdem zielen sie auf WiFi-, Bluetooth-, GPS- und Mobilfunknetze ab, um die Nutzer ohne deren Wissen zu verfolgen, heißt es in einem kürzlich veröffentlichten Bericht zur Cybersicherheit.
Solche groß angelegten und langfristigen Aktivitäten würden die Cybersicherheit und die nationale Sicherheit von Ländern auf der ganzen Welt ernsthaft gefährden, heißt es in dem Bericht mit dem Titel „Mobile Cyberattacks Conducted by US Intelligence Agencies“, der am Dienstag von der China Cybersecurity Industry Alliance veröffentlicht wurde.
Gleichzeitig haben amerikanische Geheimdienste dem Bericht zufolge Datenzentren großer Internet- und Informationstechnologieanbieter und sogar das gesamte Ökosystem der Mobilfunkindustrie ins Visier genommen. In großem Umfang seien auch persönliche Daten, Zugangsdaten zu Konten, Geräteinformationen, Kommunikationsverbindungen und Geolokalisierungsdaten gestohlen worden.
Der Sprecher des Außenministeriums, Guo Jiakun, sagte auf einer regulären Pressekonferenz am Dienstag in Beijing, es sei bemerkenswert, dass die USA das weltweit bedeutendste Land seien, das Netzwerkangriffe über die Lieferkette und Mobilfunkbetreiber durchführe.
Im Laufe der Jahre haben sich die USA daran gewöhnt, in Fragen der Sicherheit der Lieferkette „Haltet den Dieb“ zu schreien, doppelte Standards zu setzen und die sogenannten „5G-Sicherheitsprobleme in der Lieferkette“ hochzuspielen, während sie mit großen Internetunternehmen oder Ausrüstungslieferanten in ihrem eigenen Land zusammenarbeiten, um Hintertüren in globalen Informationsausrüstungsprodukten zu installieren, die dann ihren eigenen Netzwerkangriffsaktivitäten dienen, sagte Guo.
Der von der International Telecommunication Union im November 2023 veröffentlichte Bericht „2023 Facts and Figures“ besagt, dass 78 Prozent der Weltbevölkerung im Alter von zehn Jahren und älter ein Mobiltelefon besitzen und 95 Prozent der Weltbevölkerung über eine mobile Breitbandverbindung mit 3G oder höher verfügen.
Dem Bericht der China Cybersecurity Industry Alliance zufolge können US-Geheimdienste durch die Ausnutzung von Schwachstellen in SIM-Karten mobile Betriebssysteme und Gerätemarken umgehen, um Nutzerstandorte zu verfolgen und Telefongespräche abzuhören.
Darüber hinaus haben die US-Geheimdienste ihre Überwachungs- und Informationsbeschaffungsfähigkeiten im Bereich der Mobilfunknetze durch den Einsatz und die Kontrolle kommerzieller Spionagesoftware weiter ausgebaut. Durch den Einsatz der israelischen Spionagesoftware Pegasus haben die USA beispielsweise eine Reihe von Staatsoberhäuptern und politischen Persönlichkeiten abgehört, darunter die von Frankreich und Pakistan, heißt es in dem Bericht.
Guo fügte hinzu, man glaube, dass der Bericht der internationalen Gemeinschaft helfen werde, das wahre Gesicht der USA zu erkennen. China fordert die USA auf, derartige Aktionen, insbesondere die Nutzung der globalen Lieferkette zur Durchführung bösartiger Cyberaktivitäten, unverzüglich einzustellen und der Welt verantwortungsvoll eine Erklärung zu geben.