Interview mit dem Chefdesigner
Chinas Monderkundung macht systematischen Fortschritt
Der Chefkonstrukteur des chinesischen Monderkundungsprogramms, Wu Weiren, hat Chinas Fortschritte bei der Erkundung des Mondes vorgestellt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten seien systematische Fortschritte in den Bereichen wissenschaftliche Forschung, technologische Innovation, technische Entwicklung und internationale Zusammenarbeit gemacht worden, sagte Wu der Nachrichtenagentur Xinhua.
Wu äußerte sich am Dienstag anlässlich der Eröffnung einer Ausstellung im Chinesischen Nationalmuseum, die zwei Jahrzehnte des chinesischen Monderkundungsprogramms beleuchtet.
Wu wies darauf hin, dass Chinas Programm zur Erforschung des Mondes eine Fülle von geologischen und umweltbezogenen Daten hervorgebracht und neue Elemente, Mineralien und Phänomene entdeckt habe, die das Wissen der Menschheit über den Mond erheblich bereichern.
China habe nicht nur Durchbrüche in den grundlegenden Technologien der Luft- und Raumfahrt erzielt, sondern auch ein einzigartiges Projektsystem für die Monderkundung geschaffen und ein relativ vollständiges Infrastruktursystem aufgebaut. „Darüber hinaus hat das Land die internationale Zusammenarbeit durch den Austausch von Daten und gemeinsame Forschungsinitiativen aktiv gefördert und damit die globalen Bemühungen um die Erforschung des Mondes erheblich vorangetrieben“, sagte er.
Mit Blick auf die Zukunft sagte Wu, dass China plant, die Mission Chang’e-7 um das Jahr 2026 herum zu starten, um die Umwelt und die Ressourcen des Südpols des Mondes zu erkunden. Die Chang’e-8-Mission, die für 2028 geplant ist, wird Experimente zur Vor-Ort-Nutzung von Mondressourcen durchführen.
Wissenschaftler arbeiten Wu zufolge an einem solarbetriebenen Gerät, das in der Lage ist, den Mondboden bei Temperaturen von 1.400 bis 1.500 Grad Celsius zu schmelzen, um durch 3D-Druck „Mondstaubziegel“ herzustellen – ein wesentlicher Schritt zum Bau einer künftigen Mondforschungsstation.
Im Rahmen der Ausstellung werden auch Mondproben gezeigt, die von den chinesischen Missionen Chang’e-5 und Chang’e-6 gesammelt wurden. „Dies ist das erste Mal in der Geschichte der Menschheit, dass Proben von der nahen und der fernen Seite des Mondes Seite an Seite betrachtet werden können“, sagte Wu und bezeichnete dies als einen großen Erfolg der chinesischen Bemühungen zur Erforschung des Mondes. Er wies darauf hin, dass China mehr Mondproben für die weltweite wissenschaftliche Forschung zur Verfügung stellen wird, um Entdeckungen zu fördern, die der gesamten Menschheit zugutekommen werden.
Die Ausstellung, die vom Chinesischen Nationalmuseum und der Nationalen Raumfahrtbehörde Chinas veranstaltet wird, wird zwei Monate lang zu sehen sein.