China: Wohnraum wird immer teurer

Chengdu: Investitionen im Stadtzentrum

Projekte im Stadtzentrum von Chengdu, der Hauptstadt der südwestchinesischen Provinz Sichuan, haben sich in der letzten Zeit gut verkauft. Die Preise im Stadtzentrum sind von 3000 Yuan (300 Euro) pro Quadratmeter im Jahr 2002 auf 10.000 Yuan (1000 Euro) im Jahr 2007 gestiegen. Die neue Sonderzone hat großes wirtschaftliches Entwicklungspotenzial und reichhaltiges historisches und kulturelles Erbe zu bieten. Dies macht Chengdu zu einem neuen Brennpunkt für Investitionen und führt natürlich auch zu einem Anstieg der Kosten für Wohnraum.

Mit der Eröffnung von zwei U-Bahn-Linien werden im Stadtzentrum von Chengdu weitere Preissteigerungen erwartet.

Analyse

"Um den Widerspruch zwischen Preis und Kaufkraft zu lösen, sollten politische Maßnahmen auf tiefer liegende Probleme zielen, so zum Beispiel auf die Angebots- und Verteilungssysteme", meint Zhao Xiao, Professor der Fakultät für Wirtschaftsmanagement bei der Universität für Wissenschaft und Technik in Beijing.

Die sich ausweitenden Einkommens- und Verteilungsunterschiede beeinflussen auch den Immobilienmarkt. Marktwirtschaft alleine löst nicht die Nachfrage nach Wohnraum für Menschen mit niedrigem Einkommen, sie braucht auch Systeme für soziale Sicherheit. Obwohl die Regierung seit 2006 viel Geld für den Aufbau eines Systems zur Wohnraumsicherheit ausgegeben hat, bleibt immer noch viel zu tun.

"Bei der Bewertung eines Trends auf dem Immobilienmarkt, sollten sich Bauherren nicht von großen Kapitalmengen fehlleiten lassen und nur auf die hohen Gewinne durch den Bau von Luxuswohnraum zielen, sie sollten auch die Risiken von Kapitalanlagen, die auf schnelle Gewinne hoffen, im Auge behalten", sagt Zuo Xiaolei, leitender Ökonom bei China Galaxy Securities.

"Der Immobilienbereich wird in der langfristigen Entwicklung eine große Rolle spielen. Aber die Entscheidungsträger sollten dem Bau von mittlerem und günstigem Wohnraum mehr Aufmerksamkeit schenken, um der Nachfrage gerecht zu werden, die eben nicht nur durch große Geldströme gekennzeichnet ist."

(China.org.cn, Xinhua, 5. September 2007)


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