Am 15. Oktober 2005 wurde die Eisenbahnstrecke Qinghai-Tibet auf ihrer ganzen Länge dem Verkehr übergeben. Damit endete im chinesischen Autonomen Gebiet Tibet die Geschichte ohne Eisenbahn. Die Eisenbahnstrecke Qinghai-Tibet, die von Xining, der Hauptstadt der Provinz Qinghai, nach Lhasa, der Hauptstadt des Autonomen Gebiets Tibet, verläuft, erstreckt sich 1956 Kilometer. Die 814 Kilometer lange Strecke von Xinnig nach Golmud in der ersten Phase dieses Projektes wurde im Mai 1984 offiziell dem Verkehr übergeben. Die zweite Bauphase von Golmud nach Lhasa wurde im Juni 2001 begonnen. Diese Strecke erstreckt sich 1142 Kilometer, verläuft von Golmud über Nachitai, Wudaoliang, Totohe, das Gebirge Tanggula, Amdo, Nagqu, Damxung und Yangbajian nach Lhasa. Davon wurden 1110 Kilometer lange Strecken neu gebaut und 32 Kilometer lange Strecken umgebaut. Auf dieser Strecke wurden 681 Brücken und 1966 Tunnel gebaut, was 8 Prozent der Gesamtlänge der Eisenbahnstrecke ausmacht. Es gibt noch 34 Bahnhöfe entlang der Eisenbahnstrecke Qinghai-Tibet. Die vorgesehene Zuggeschwindigkeit auf dieser Strecke beträgt 140 Kilometer/Stunde.
Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn, die längste und höchstgelegene Eisenbahn in der Welt, geht durch ein 550 Kilometer langes ewig gefrorenes Gebiet und hat 960 Kilometer lange Strecken, die mehr als 4000 Meter über dem Meeresspiegel liegen. Ihren höchsten Punkt erreicht sie beim 5072 Meter hohen Bergpass von Tanggula. Durch mehrjährige Forschungen und Teste hatten die chinesischen Wissenschaftler viele technische Schwierigkeiten bewältigt und wissenschaftliche Beweise geführt, was für den Bau der Qinghai-Tibet-Eisenbahn eine zuverlässige wissenschaftlich-technische Garantie gegeben hatte. Dem jüngsten Prüfungsergebnis der Technikkontrollabteilung zufolge hat die Qualität der ganzen Strecke die Prüfung bestanden, über 91,8 Prozent davon erreichen den staatlichen Standard erster Klasse.
Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn wurde am 1. Juli 2006 versuchsweise dem Verkehr übergeben und wird ein Jahr später offiziell eröffnet werden. Die Eisenbahnbehörden haben die Fahrpläne Beijing-Lhasa, Chengdu (Chongqing)-Lhasa, Xining-(Lanzhou)-Lhasa und Shanghai (Guangzhou)-Lhasa gemacht. Abgesehen vom Zug von Shanghai (Guangzhou) nach Lhasa, der in allen zwei Tagen einmal abfährt, fahren die Züge für andere Strecken jeden Tag ab. Bis zum 14. August 2006, 45 Tage nach der Eröffnung der Qinghai-Tibet-Eisenbahn, sind insgesamt 200 000 Passagiere transportiert worden. Man schätzt, dass die Zahl der Passagiere nach Tibet in diesem Jahr um über 400 000 gegenüber 2005 steigen würde.
Nach der Eröffnung der Qinghai-Tibet-Eisenbahn wird auch das Frachttransportvolumen zunehmen. Zur Zeit stellen Getreide, Gebrauchsartikel, Kohle, Zement und Baustoffe die Hauptwaren, die vom Landesinnern nach Tibet transportiert werden, dar.
Neben der Qinghai-Tibet-Eisenbahn werden noch weitere drei Eisenbahnlinien Gansu-Tibet, Yunnan-Tibet und Sichuan-Tibet geplant.
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