Zhang Hai'ou: "Geschichten von China" erzählen, so kann es gehen

21.10.2016

Sie sind eine Verlegerin mit viel Erfahrung, was Produkte für das Ausland angeht. Welche Unterschiede sehen Sie, zum Beispiel bei der Themenauswahl oder bei Sprache und Design, zwischen Büchern, die für das Inland produziert werden und solchen, die für das Ausland produziert werden? Welche Qualitäten benötigt man im auslandsorientierten Verlagsgewerbe? Was für Erfahrungen kann New World Press auf diesem Gebiet mit uns teilen?

Es heißt immer, es gäbe einen krassen Gegensatz zwischen Veröffentlichungen für das Ausland und solchen für China, aber in Wirklichkeit haben die beiden viele Gemeinsamkeiten. Content is King: Der Inhalt muss gut lesbar sein, muss gerichtet sein und muss den Bedürfnissen der Zielgruppe entsprechen. Solange der Inhalt den Interessen und Bedürfnissen des Lesers gerecht wird, wird das Buch auch erfolgreich sein. Genauso ist es bei ausländischen Lesern. Nehmen wir die bereits erwähnte südafrikanische Schülerin, ihr Bedürfnis war es zu wissen, wie chinesische Kinder denken und zu erfahren, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede der chinesische Traum gegenüber ihren eigenen hat. Um die Bedürfnisse der Zielgruppe zu erfassen, muss man versuchen, sie zu verstehen, den Kontakt suchen und die Inhalte und Perspektiven ausländischer Autoren zu China studieren.

Natürlich gibt es auch einige besondere Anforderung an auslandsorientierte Publikationen. Die Lesegewohnheiten sind von Land zu Land verschieden, da gibt es nicht nur Unterschiede zwischen den Kontinenten, sondern schon zwischen den einzelnen Sprachfamilien innerhalb Europas existieren unterschiedliche Ansprüche an Bücher. Schon rein äußerlich betrachtet unterscheiden sich deutsche und englische Bücher, was die üblichen Schriftarten und Schriftgrößen angeht. Auch die Lesegewohnheiten bei englischen Büchern in Großbritannien und den USA unterscheiden sich unter Umständen in Details, darunter Covergestaltung, Schriftart, Buchtitel oder das Größenverhältnis zwischen Buchtiteln und Autorennamen. All diese Details sind Prüfsteine für die Professionalität eines Verlegers. Publikationen aus China müssen einerseits an die Gewohnheiten der Zielgruppe angepasst werden, andererseits aber auch in angemessener Weise ihre Besonderheiten bewahren, damit auf den ersten Blick sichtbar ist, dass es sich um Bücher zu China handelt. Genau das sind die Prüfsteine für die Fähigkeiten und Professionalität des Verlegers.

Auf dem diesjährigen BIBF waren 16 Länder aus dem Nahen Osten der gemeinsame Hauptgast. Als ich deren Ausgaben der Bücher von Su Tong, Mo Yan, Jia Pingwa, und dazu noch von chinesischen Büchern wie "Das Westzimmer", das "Daodejing", "Die Räuber vom Liangshan-Moor" oder "Der Zorn der Wölfe" gesehen habe, da fand ich die Umschlaggestaltung sehr interessant. Ich habe gleich Fotos gemacht und diese später mit meinen Kollegen untersucht. Diese Covers haben sehr geschickt chinesische Elemente integriert und heben elegant den Buchtitel hervor. Auch ihre Farbgestaltung, Schriftart und Schriftgröße lohnt sich für uns zu untersuchen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Frankfurter Buchmesse,CIPG,Chinathemen