Zhang Hai'ou: "Geschichten von China" erzählen, so kann es gehen
Wir achten auch auf den Appeal der Autoren. As wir zum Beispiel 2008 in den USA die "Riverside Talks" promotet haben, konnte ich den Einfluss von Zhao Qizheng und Luis Palau sehen. Die englische oder spanische Version findet sich bei allen wichtigen amerikanischen Kongressleuten. Wir haben an Harper Collins die Englische, Spanische und Französische Version abgegeben. An Bertelsmann haben wir vier Marktversionen und vier Clubversionen abgegeben. Ein Harper Collins unterstehender Verlag bringt die spanische Version heraus und musste nach zwei Wochen schon nachdrucken lassen. Das hängt alles mit dem Einfluss der beiden Autoren zusammen. Später gelang es uns dann, nach großen Anstrengungen John Naisbitt, den Autor des weltweit erfolgreichen "Megatrend", gemeinsam mit seiner Frau Doris zu einem Gespräch mit Zhao Qizheng einzuladen. Daraus haben wir ein Buch mit dem Titel "The China Model - A Dialogue Between East and West" zusammengestellt, mit hervorragendem Resultat. Es ist also eine gute Methode, Persönlichkeiten als unsere Geschichtenerzähler einzuladen, die auch gehört werden. Unser Team an Geschichtenerzählern wächst derzeit täglich. Im Ausland sind da beispielsweise Luis Pulau, John Naisbitt und Rana Mitter. Im Inland unter anderem Zhao Qizheng, Wang Meng, Xie Chuntao und der Vizepräsident des chinesischen Autorenverbandes He Jianming. Sie sind unsere Geschichtenerzähler, sie werden gehört und sie haben Appeal.
Das alles sind Themen, mit denen wir uns seit vielen Jahren befassen und ein Ende ist nicht absehbar. Unter erfahrenen Verlegern gibt es ein geflügeltes Wort, sie sagen das Verlagswesen sei immer eine "Kunst des Bereuens", denn egal wie oft man etwas überarbeitet und neu auflegt, es ist kaum möglich etwas wirklich zu perfektionieren. Für von Chinesen für Ausländer verlegte Bücher gilt das wohl erst recht.
Was hat die New World Press in den vergangenen Jahren im Bereich des Copyrighthandels erzielt? Welche Arten von Büchern sind dieses Jahr auf der Buchmesse vertreten und welche Ziele und Erwartungen haben Sie?
Publikationen zu „Chinathemen“ haben durch die New World Press im In- und Ausland bereits einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht, das würden wir gerne weiterhin fundieren. Hauptsächlich dreht es sich um eine Schriftenreihe über die Kommunistische Partei, die Seidenstraßen-Initiative, G20, den chinesischen Traum und die chinesische Literatur. Im Bereich der Literatur haben wir vor allem moderne und zeitgenössische Werke ausgewählt, um den Lesern so ein lebhaftes China präsentieren zu können. Da die Welt durch die neuartigen Technologien immer weiter zusammenrückt, beschäftigen sich doch alle mit den gleichen Problemen: medizinische Versorgung, Versorgung im Alter, Wohnung oder die Bildung der Kinder. In der chinesischen Literatur, vor allem aber in Romanen, kann man sehen, wie die Chinesen mit diesen Problemen umgehen. In Zusammenarbeit mit dem chinesischen Schriftstellerverband sind bereits englische, französische, spanische und russische Übersetzungen jener chinesischen Literatur entstanden, die alle gut angekommen sind.
Eine weitere wichtige Marke sind die „Schlüsselwörter Chinas“. Mit diesem Buch könnten auf der Buchmesse in Frankfurt noch weiter Copyright-Verträge unterzeichnet werden. Darüber hinaus könnten auch mit einem englischen Verlagshaus Abmachungen zum Lizenzexport von vier Büchern unterzeichnet werden.