Geschichte eines chinesischen Marschalls in Deutschland

Auf den Spuren von Zhu De in Göttingen

31.05.2021


Das Göttinger Gänseliesel, ein Wahrzeichen der Universitätsstadt. (Foto von Shan Yuqi/ Xinhua)


Laut Kohlstedt kamen in den 1920er Jahren zahlreiche chinesische Studenten nach Göttingen. Damals war Zhu Mitte 30 und hatte schon viele Jahre in der Armee gedient. Doch konnte er während seines Aufenthalts in Deutschland seinen Horizont erweitern und viel von der westlichen Industrie erfahren.


Auf der Anmeldekarte von Zhu sind zwei Adressen registriert. Einmal die Weender Landstraße 88 in den ersten fünf Monaten und später die Planckstraße 3.


Was bemerkenswert ist: auf dem letzten Aufenthaltsort steht: Wilmersdorf, Berlin. Dort befand sich genau der Wohnsitz von Zhou Enlai, dem späteren Ministerpräsidenten der Volksrepublik.


1922 traf Zhu in Berlin mit Zhou zusammen, der damals als Leiter des chinesischen Studentenvereins in Europa, eine frühe Zweigorganisation der Kommunistischen Partei Chinas im Ausland, fungierte. Mit Hilfe von Zhou trat Zhu im November desselben Jahres der Kommunistischen Partei bei.


Heute kann man in der Planckstraße 3 im Osten Göttingens noch immer das zweistöckige Haus aus rotem Backstein mit Dachgeschoss sehen, in dem Zhu wohnte. An der Wand ist eine Gedenktafel angebracht, die auf Deutsch schrieb: "Zhu De, Marschall der Volksrepublik China, 1923-1924". Dies wurde im Jahr 1986, anlässlich seines 100. Geburtstages, bei einer feierlichen Zeremonie vom ehemaligen Oberbürgermeister Göttingens enthüllt.

<   1   2   3   4   5   6   >  


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Marschall,Deutschland,Zhu De,Göttingen