Bruttoinlandsprodukt
Welche wichtigen Signale senden die wirtschaftlichen Schlüsseldaten?
Am 17. Januar 2022 wurden die chinesischen Wirtschaftsdaten für das Jahr 2021 offiziell veröffentlicht: Welches Signal sendet China mit dieser Wirtschaftsleistung?
BIP wächst um 8,1 Prozent: Wirtschaft bleibt im Allgemeinen stabil
Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2021 im Jahresvergleich um 8,1 Prozent gewachsen. Vom ersten bis zum vierten Quartal hat es sich um jeweils 18.3 Prozent, 7,9 Prozent, 4,9 Prozent und 4,0 Prozent gegenüber demselben Quartal im Vorjahr erhöht.
„Die Wirtschaft wächst relativ schnell und ist im Allgemeinen stabil“, kommentierte Ning Jizhe, Direktor des Staatlichen Amts für Statistik (NBS), die Zahlen. Die Wachstumsrate liege über dem Ziel von „über 6 Prozent“, das im „Tätigkeitsbericht der Regierung 2021“ anvisiert worden war. Auch weltweit markiere es eine der höchsten Wachstumsraten unter den großen Volkswirtschaften.
2022 ist die Wirtschaft durch die schrumpfende Nachfrage, Angebotsschocks und die schwächeren Erwartungen einem dreifachen Druck ausgesetzt. Die Stabilität der Wirtschaft wird daher im laufenden Jahr oberste Priorität haben. Die Zentrale Wirtschaftsarbeitskonferenz schlug vor, dass unterstützende Maßnahmen im moderaten Umfang früher als geplant umgesetzt werden sollten. Viele Experten gehen deshalb davon aus, dass eine Reihe von Maßnahmen die stützende Rolle der Makrosteuerung für das Wirtschaftswachstum effektiv stärken werde.
Pro-Kopf-BIP übersteigt 12.000 US-Dollar-Marke
Nach vorläufigen Berechnungen übertraf Chinas BIP im Jahr 2021 114 Billionen Yuan, womit es weltweit an zweiter Stelle liegt. Das Pro-Kopf-BIP überstieg im letzten Jahr die Grenze von 12.000 US-Dollar.
Im vergangenen Jahr erhöhten sich Chinas wirtschaftliche Gesamtleistung und das Pro-Kopf-BIP stetig. Dies deute darauf hin, dass die umfassende nationale Stärke, die Produktivkräfte und der Lebensstandard der Menschen in China weiter gesteigert worden seien, sagte Ning Jizhe.
Man dürfe jedoch nicht vergessen, dass Chinas Pro-Kopf-BIP noch nicht die Untergrenze der Länder mit hohem Einkommen erreicht habe und dass Chinas Abstand zu den Industrieländern weiterhin relativ groß sei, mahnte er gleichzeitig. „China ist immer noch das größte Entwicklungsland der Welt, mit einem Pro-Kopf-BIP, das weniger als einem Fünftel des Pro-Kopf-BIP der USA und einem Drittel des Pro-Kopf-BIP Japans entspricht. Der bestehende Infrastrukturkapitalstock pro Kopf entspricht nur 20 bis 30 Prozent der Industrieländer."
Anlageinvestitionen steigen im Jahresvergleich um 4,9 Prozent
Die Investitionen in das Anlagevermögen stiegen 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,9 Prozent auf über 54,5 Billionen Yuan. Im Zweijahresdurchschnitt liegt die Wachstumsrate damit bei 3,9 Prozent. Insbesondere die Investitionen in die Hightech-Industrien erlebten einen steilen Anstieg: Sie wuchsen um 17,1 Prozent - 12,2 Prozentpunkte schneller als die Gesamtinvestitionen.
China habe „Potenzial, Raum und Motivation“, um seine effektiven Investitionen auszuweiten, glaubt Ning Jizhe. Einige der Maßnahmen, mit denen im angemessenen Maße früher als geplant Infrastrukturinvestitionen gefördert werden sollen, hätten bereits Wirkung gezeigt. Seit der zweiten Hälfte 2021 wurde zum Beispiel das Emissionstempo von Sonderanleihen der Lokalregierungen beschleunigt. 102 Schlüsselprojekte, die für den 14. Fünfjahresplan (2021–2025) vorgesehen sind, wurden planmäßig gestartet. Die Intensität der Fiskal- und Geldpolitik sowie der Maßnahmen zur Erleichterung von Investitionen nehme ebenfalls weiter zu. Dies werde zu einer stetigen Erholung der Anlageinvestitionen beitragen, versicherte Ning.