China und Japan: „Bian Lian“-Künstler als Brückenbauer Exklusiv

Quelle: german.china.org.cn
23.06.2022
 


Der „Bian Lian“-Künstler Wang Wenqiang 


Co-Produktionen, um den Austausch zu fördern

 

Wang ist der Ansicht, dass Kulturaustausch in erster Linie ein Austausch von Kulturen ist. Daher findet er es für eine weitreichende kulturelle Verbreitung sinnvoller, mit japanischen Künstlern zusammenzuarbeiten, um Werke zu schaffen, in denen die beiden Kulturen aufeinanderprallen und schließlich in einem einzigen Kunstwerk verschmelzen. Diese Überlegungen haben ihn dazu bewogen, Aufführungen mit japanischen Künstlern und Kunstgruppen zu organisieren und dabei die chinesische Oper und die „Bian Lian“-Kunst flexibel in modernen Theaterstücken und Performances einzusetzen. Im ersten chinesisch-japanischen Gemeinschaftsstück „Rashomon“ (auf Grundlage der Novelle von Akutagawa Ryūnosuke aus dem Jahr 1915), das 2019 von seiner Vereinigung geschaffen wurde, brachte Wang japanischen Tänzern die Reit- und Kampftechniken in der chinesischen Oper bei. Im Ergebnis wurde ein beeindruckendes Theaterstück geschaffen, das die Zuschauer begeisterte. Viele Elemente der traditionellen chinesischen Oper sind nun auch in das Stück „Die fantastische Geschichte der Reise nach Westen“ eingeflossen, das derzeit geprobt wird.

 

Verbreitung der traditionellen „Bian Lian“-Kunst

 

Die „Bian Lian“-Kunst wurde von vielen Japanern ursprünglich vor allem wegen ihres geheimnisvollen und unvorhersehbaren Charmes geliebt. Aufgrund der immer offeneren Weitergabe dieses kulturellen Erbes und natürlich aufgrund der Entwicklung des Internets können mittlerweile auch viele Ausländer Kostüme, Requisiten und Gesichtsbemalungen online kaufen und es sich selbst beibringen. Einige nutzen sogar Online-Videos, um die Kunst zu erlernen und sie dann überall selbst aufzuführen. Als professioneller Schauspieler und Kulturvermittler ist Wang sehr besorgt über diese Entwicklung und findet es schwer zu akzeptieren, dass sich die chinesische „Bian Lian“-Kunst im Ausland auf diese Weise entwickelt. „Man kann sich vorstellen, dass die Qualität der Darbietungen ohne eine professionelle Grundausbildung eher niedrig ist. Das wiederum hat einen negativen Einfluss auf die Ästhetik und den Geschmack des japanischen Publikums für diese Kunst."

 

Ungefähr zur selben Zeit wurde er von einem japanischen Teenager kontaktiert, der die „Bian Lian“-Kunst bereits grundlegend beherrschte und wiederholt den Wunsch geäußert hatte, bei ihm weiterzulernen. In Anbetracht der aktuellen Situation, in der sich diese Kunstform in Japan befindet, überlegte sich Wang zweimal, bevor er diesen Schüler annahm. Er bat ihn dann anfangs, mit den einfachsten Beinpressen, Tritten und Stellungen zu beginnen.

„Ich möchte japanischen Schülern und Zuschauern den Charme der wahren „Bian Lian“-Kunst durch traditionelles Training in den grundlegenden Fertigkeiten und mit professionellem Unterricht näher bringen." Für die Zukunft plant Wang die Einrichtung eines „Forschungszentrums für die chinesische „Bian Lian“-Kunst“ in Japan, um das Wissen über diese Kunst zu verbreiten und das Bewusstsein der Japaner für sie zu schärfen. Seine Hoffnung ist, dass die „Japaner die chinesische Kunst und Kultur ebenso respektieren wie die traditionellen japanischen Künste wie zum Beispiel den japanischen Tanz, Kabuki und Noh-Musik ".

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Schlagworte: Bian Lian,Kunst,Kultur,Sichuan-Oper

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