Deutschland-China-Austausch

Ein gemeinsames Konzert würde uns guttun Exklusiv

08.07.2022

Haben Sie ein Beispiel?


Ich war in Vorbereitung für die Olympische Winterspiele 2022 ehrenamtlich Präsident des Zentrums für Internationalen Austausch und Kooperation Zhangjiakou. Da ich seit vielen Jahren mit dem Ort verbunden bin, hätte ich über Zhangjiakou und die Winterspiele einiges erzählen können. Ich war eingebunden in wichtige Vorhaben zu erneuerbaren Energien und Nachhaltigkeit. Von den deutschen Medienvertretern hat mich jedoch keiner hören wollen. Schade.


Peter Merkers Bandmitglieder spielen zum Teil Instrumente der klassischen chinesischen Musik.

 

Welche Spezifika prägen das Bild von China?


Der Sinologe Wolfgang Bauer formulierte einmal: „Das Bild von China sagt meist mehr über seinen Betrachter als über den betrachteten Gegenstand China aus.“ Die von einem Extrem ins andere schwankende Wahrnehmung des Faszinosum China zieht sich wie ein roter Faden durch die europäische Geschichte, wobei entweder Wunschvorstellungen oder Ängste entsprechend Großwetterlage, politischer Instrumentalisierung und eigenen Befindlichkeiten auf China projiziert wurden, die mit der Realität allerdings wenig gemein hatten. Die Chinoiserie des 18. Jahrhunderts, Esoterik der 1920er Jahre, oder die Mär vom unbegrenzten Markt mit Riesenmargen stehen als Beispiele für die Verklärung. Hingegen bilden die Verächtlichmachung des schlitzäugigen Zopfträgers während der Opiumkriege, die Warnung vor der Gelben Gefahr nebst Neuauflage im Kalten Krieg  und eben der aktuelle Medien-Kreuzzug gegen China  das negative Pendant der Verteufelung.


Die Band „Deutsch-chinesischer Sonderzug Nr. 1“ besteht aus 14 Musikern, Spielern klassischer chinesischer Instrumente und einem Background-Chor. In dieser Besetzung tritt sie bei größeren Musik-Festivals auf. Sie ist meist die mit Abstand größte Formation.

 

Wie beurteilen Sie die Perspektiven für die deutsch-chinesischen Beziehungen?


Ich glaube, dass die deutsch-chinesischen Beziehungen halten werden. Über einen langen Zeitraum herrschte eine Win-win-Situation. Diese ist nicht nur einer Hand voll deutscher Unternehmen, sondern zahlreichen Bevölkerungsschichten zugutegekommen. Das traut man sich heute nicht mehr ganz so laut zu sagen. Bei Veränderungen von Parametern und Interessenlagen muss immer wieder nachjustiert werden. Das gehört in meinen Forschungs- und Arbeitsbereichen, wie der intelligenten Produktion, der Bionik und der Künstlichen Intelligenz, zum täglichen Selbstverständnis. Dass man die Rahmenbedingungen dazu immer wieder neu verhandeln muss, ist durchaus in Ordnung. Es ist langfristig gesehen für beide Seiten von Gewinn und kann einen Beitrag zur Findung von Lösungsansätzen aus der aktuellen globalen Krise leisten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Deutschland,Musik,Austausch,Peter Merker