Weizhou – perfekte Oase, um dem Alltagsstress zu entkommen

Die Tickets für die Fähre hatten wir schon in Beijing gebucht, was in der Goldenen Woche durchaus zu empfehlen ist. Zwar verkehrt das Schiff stündlich, doch können die Tickets auch mal ausverkauft sein. Nach etwas mehr als einer Stunde kommen wir an und werden schon von einem Mitarbeiter unseres Hotels empfangen, der uns netterweise kostenfrei in die Anlage fährt. Schon auf den ersten Eindruck merkt man: Weizhou ist ein wunderschöner Ort, an dem man problemlos mehrere Tage entspannen kann.

Ein typisches Straßenbild in Weizhou: Bis auf wenige Scooter und Busse fast kein Verkehr.

Die meisten Hotels oder Mietwohnungen bieten ihren Gästen Scooter an, die auf der 25 Quadratkilometer großen Insel fast schon notwendig sind. Es gibt zwar auch touristische Busse, die Fahrten um die Insel anbieten, doch wir bevorzugen es, ungebunden von Fahrplänen zu sein. Gerne erinnere ich mich nun zurück an die Tage, in denen wir ziellos auf den gut ausgebauten Straßen der Insel fuhren, immer wieder an einem der vielen (oft menschenleeren) Strände anhielten, um uns von den oft über 30 Grad zu erfrischen, und die kleinen Dörfer passierten, in denen die lokale Bevölkerung wohnt. Viele von ihnen betreiben kleine Restaurants, in denen man sich auf dem Weg stärken kann. Zum Beispiel mit den frisch gefangenen Meeresfrüchten. Oder aber mit „, wörtlich übersetzt, Bananen-Hühnern. Damit sind Hühner gemeint, die unter anderem auch mit Bananen gefüttert wurden und dadurch einen ganz speziellen Geschmack haben. Am meisten Zeit verbrachten wir an den Stränden, wo man nicht nur schwimmen oder schnorcheln kann, sondern sich auch auf die Suche nach den vielen an den Strand gespülten Muscheln und anderen kleinen Meerestieren machen kann.

Genau wie im Stadtzentrum Beihais ist auch in Weizhou mancherorts noch die lange zurückliegende Kolonialzeit zu erkennen. Vor allem die von den Franzosen 1853 errichtete katholische Kirche mit ihrem prächtigen Garten im Shengtang-Dorf lädt dazu ein, einige Zeit zu verbringen. Mittlerweile ist sie nicht nur zu einem heißbegehrten Ziel für Hobbyfotografen, sondern auch zu einem beliebten Ort für Hochzeitsfotos geworden. Abends kann man den Sonnenuntergang am „Krokodilberg“ bewundern und anschließend noch in der belebten Nanwan-Straße in eine Bar mit Live-Musik einkehren. Auf dem Nanwan-Fischmarkt kauften wir einen Abend unseren eigenen Fisch, um diesen dann in einem der Restaurants gegen einen geringen Aufpreis zubereiten zu lassen.

 Eine gemütliche Bar am Strand von Beihai

Nach einigen schönen Tagen volle Sonne, Natur, gutem frischen Essen und vor allem viel Ruhe blicken wir, angekommen auf der Fähre, die uns zurück nach Beihai bringt, durchaus mit etwas Wehmut auf dieses kleine Paradies im Südwesten Chinas. Bei einem letzten Abend in Qinzhou, auf halbem Weg zwischen Beihai und Nanning, lassen wir bei einem im Steintopf zubereiteten Fisch unsere Eindrücke Revue passieren.

Als wir am nächsten Tag am Flughafen in Nanning in den Flieger steigen, sind wir alle sicher, dass es kein Abschied für immer sein wird: Bis zum nächsten Mal, Guangxi!