Ein Besuch in Hongkong

Gemeinsam auf dem Weg in eine glänzende Zukunft Exklusiv

06.02.2023

von Oliver Eschke

Die Sonderverwaltungszone Hongkong im Süden Chinas ist einer der dynamischsten Wirtschafts- und Handelsknotenpunkte der Welt. Doch wie die meisten anderen Orte hat es in den letzten drei Jahren unter der Corona-Pandemie gelitten. Nach Chinas Anpassung seiner COVID-19-Maßnahmen ist es nun wieder ohne großen Aufwand möglich, die Hafenmetropole vom chinesischen Festland aus zu besuchen. Das sind gute Neuigkeiten – vor allem für Hongkong selbst.

„Im Laufe der Geschichte sind die Landsleute in Hongkong mit dem Vaterland durch dick und dünn gegangen. Die Rückkehr Hongkongs vor 25 Jahren hat eine neue Ära in der Geschichte Hongkongs eröffnet.“

Diese Worte von Xi Jinping zur Feier des 25-jährigen Jubiläums der Rückkehr Hongkongs zur Volksrepublik am 1. Juli 2022 kommen mir zwangsläufig in den Sinn, als ich die Promenade in Kowloon herunterschlendere und dabei meinen Blick auf die wunderbare Skyline von Hongkong Central schweifen lasse. In der Tat ist es wahrlich ein besonderes Gefühl, wieder hier zu sein, nachdem es aufgrund der Corona-bedingten Beschränkungen drei Jahre lange sehr schwierig gewesen war, in Chinas südliche Sonderverwaltungszone zu reisen. Seit Herbst 2022 haben dann jedoch zunächst Chief Executive John Lee für Hongkong und im Januar 2023 auch das chinesische Festland die Einreisequarantäne aufgehoben, sodass sich die chinesischen Landsleute endlich wieder gegenseitig besuchen können.

Es ist, um es in Anlehnung an Willy Brandts berühmte Worte nach dem Mauerfall zu sagen, beinahe so, als würde nun auch physisch endlich wieder das zusammenwachsen, was zusammengehört.

Ruhe und Stabilität nach den Unruhen

Die meisten haben die Bilder von 2014 und 2019 wahrscheinlich noch vor Augen, als die Stadt von Unruhestiftern zweitweise an die Grenzen des Kollaps getrieben wurde. Nur dank des energischen Einsatzes der Lokalregierung und der starken Unterstützung der Zentralregierung konnte diese Phase der Unruhe überstanden werden und ein neues erfolgreiches Kapitel aufgeschlagen werden. Xi sprach in seiner Rede im Juli mit Blick auf die Rückkehr Hongkongs von einer „wahren Demokratie“. Deren Fundament wurde 2020 und 2021 durch die Einführung des nationalen Sicherheitsgesetzes und der Wahlrechtsreform noch einmal deutlich gestärkt.

Leider wurde Hongkong direkt im Anschluss an diesen Sieg gegen die Aufständischen wie alle anderen Länder von der Corona-Pandemie heimgesucht, weshalb das wirtschaftliche Wachstum in den letzten Jahren gelitten hat. Trotzdem wurde die weitere Anbindung an das Festland energisch weiterverfolgt, sinnbildlich stehen dafür Großprojekte wie die Förderung der Greater Bay Area (GBA) oder die Ausweitung der Stock Connect-Programme mit den Festland-Börsen. Nun, da auch der persönliche Austausch wieder ermöglicht wurde, sind die Aussichten für Hongkongs Wirtschaft umso besser.

Vor der Pandemie machten Touristen vom Festland teilweise bis zu 80 Prozent der Besucher in Hongkong aus. Die Gründe waren unterschiedlicherArt, einige zog das herrliche Klima, andere die tollen Shopping-Möglichkeiten, wiederum andere die bezaubernde Natur in die Sonderverwaltungszone an. Es ist zu erwarten, dass die Zahl der Festland-Touristen in den kommenden Monaten wieder ein ähnliches Niveau erreichen wird, vor allem wenn auch die letzte „Hürde“ entfallen sollte: Denn wie der Regierungschef jüngst angekündigt hat, befänden sich Hongkong und Beijing in Gesprächen über die Abschaffung der PCR-Testpflicht. Schon am heutigen 6. Februar könnte es soweit sein. Zur Zeite meiner Reise mussten Reisende an der Grenze noch einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Außerdem gilt es, die Zollangaben auszufüllen, um einen QR-Code zu generieren, der ebenfalls von den Beamten kontrolliert wird. Davon abgesehen, kann man nun wieder wie vor der Pandemie wahlweise mit einem Hochgeschwindigkeitszug oder der Metro aus dem benachbarten Guangzhou oder Shenzhen nach Hongkong fahren.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Sonderverwaltungszone,Hongkong,COVID-19,Anpassung