China und USA
Vermehrt hochrangige Treffen als Schlüssel für stabile Beziehungen
In der letzten Woche kam es sowohl auf politischer als auch auf wirtschaftlicher Ebene zu mehreren hochrangigen Treffen zwischen chinesischen und amerikanischen Vertretern. Die chinesische Seite machte klar, dass die Beziehungen sich an einem „kritischen Punkt“ befänden, China aber stets bereit für Dialog und Konsultationen sei.
Bei den häufigen Treffen zwischen China und den USA in diesem Frühjahr gab es von beiden Seiten starke Signale und die Bereitschaft, die allgemeinen Rahmenbedingungen für die bilaterale Zusammenarbeit zu stabilisieren. Analysten zufolge zielt die hohe Frequenz an Treffen zum jetzigen Zeitpunkt darauf ab, die Kommunikation angesichts der jüngsten Handelskriege, die Washington in der ganzen Welt führt, und der zusätzlichen Zölle, die es für den nächsten Monat angedroht hat, in Gang zu halten.
Die jüngsten hochrangigen Gespräche fanden am Mittwoch in Beijing statt, wo der Spitzendiplomat Wang Yi, Direktor des Büros der Kommission für auswärtige Angelegenheiten des Zentralkomitees der KP Chinas, mit Evan Greenberg, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Nationalen Ausschusses für die Beziehungen zwischen den USA und China, zusammentraf. Wang bezeichnete die gegenwärtigen Beziehungen zwischen den beiden Seiten dabei als „an einem kritischen Punkt hinsichtlich der einzuschlagenden Richtung“ und sagte, dass „beide Seiten dem Hauptkonsens und der Vision der beiden Staatsoberhäupter folgen, den Austausch verstärken, das Verständnis verbessern, Fehlkalkulationen vermeiden und Differenzen bewältigen sollten.“ China sei bereit, „in einen Dialog und in Konsultationen mit der US-Seite einzutreten und die legitimen Anliegen beider Seiten auf der Grundlage des Prinzips der Gleichheit und des Geistes des gegenseitigen Respekts anzusprechen“, fügte er hinzu.
Greenberg sagte seinerseits: „China braucht Frieden und Wohlstand, Amerika braucht Frieden und Wohlstand, und wir müssen in der Lage sein, unsere Visionen von Größe zu verfolgen, jeder von uns in Harmonie mit dem anderen.“
Zuvor hatte Chinas Ministerpräsident Li Qiang den US-Senator Steve Daines und eine Gruppe von Führungskräften aus US-Unternehmen getroffen, die in Beijing am China Development Forum (CDF) 2025 teilnahmen. Li betonte, dass es „in Handelskriegen keine Gewinner gibt.“
Daines, ein Republikaner aus Montana, ist das erste Mitglied des US-Kongresses, das China seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump im Januar besucht. Bei einem separaten Treffen mit Daines am vergangenen Samstag sagte Vizepremier He Lifeng, China lehne es entschieden ab, Wirtschafts- und Handelsfragen politisch zu instrumentalisieren oder als Waffe zu nutzen, und die beiden Länder hätten „viele gemeinsame Interessen und einen breiten Raum für die Zusammenarbeit“.
Jake Werner, Direktor des Ostasienprogramms am Quincy Institute for Responsible Statecraft mit Sitz in Washington, sagte: „Ich hoffe, dass wir unsere Freundschaft vertiefen und die Zahl der Austausche erhöhen können, damit wir einander besser verstehen, und dass wir dies tun, um unsere Probleme anzugehen.“
Yu Yunquan, Vizepräsident der China International Communications Group und Präsident der Academy of Contemporary China and World Studies, wies darauf hin, dass die neue US-Regierung viele neue politische Maßnahmen ergriffen habe und dass „die Unsicherheiten in den Beziehungen zwischen China und den USA zugenommen haben.“ Weiter führte er aus: „Die beiden Länder können Partner werden, die sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam Wohlstand erreichen. Sie sollten sich für den Dialog statt für die Konfrontation entscheiden.“
Chinas Handelsminister Wang Wentao erklärte bei seinem Treffen mit Apple-Chef Tim Cook am Montag in Beijing, China sei bereit, mit den USA zusammenzuarbeiten, um durch einen gleichberechtigten Dialog ein stabileres politisches Umfeld für Unternehmen zu schaffen. Anschließend sagte er, die Gespräche seien „eingehend und pragmatisch“ gewesen.
John Quelch, geschäftsführender Vizekanzler und amerikanischer Präsident der Duke Kunshan University, begrüßte die „sehr klaren Aussagen“ hochrangiger chinesischer Beamter auf dem CDF zur Steuer- und Währungspolitik und befürwortete die Schritte Beijings zur Stärkung des Vertrauens multinationaler Unternehmen in Bezug auf mehr Investitionen in China.