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18. 02. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China und Japan katapultieren Goldpreis auf Rekordhoch

Der Goldpreis in der Euro-Währung wurde gestern in Shanghai auf ein neues Rekordhoch geschleudert. Auch andere Edelmetalle wie Silber, Palladium und Platin sahen eine hohe Nachfrage. Der steigende Goldpreis hat diverse Gründe.

Riesige Mengen des als krisensicher geltenden Edelmetalls Gold wurden im asiatischen Raum, vor allem in China und Japan, gekauft. Experten sehen die jüngst veröffentlichten, schwachen Konjunkturdaten Japans als Hauptgrund für den "Goldrausch". Der Goldpreis von aktuell über 960 US Dollar je Unze sei aber noch nicht am Hochpunkt angelangt, meinen Analysten. Ein Ausbruch über die Höchststände vom letzten Jahr könne kurz bevorstehen.

Die Gründe für steigende Goldpreise sind laut US Global Investors unterschiedlich:

Inflationsdruck. Die massiven Zinssenkungen und die damit verbundene Ausweitung der jeweiligen Geldmenge haben eine Liquiditätsflut und die Kreditblase ermöglicht. Die durch den Inflationsdruck erhöhten Preise für Güter, Services und Immobilien führen tendenziell zum Vertrauensverlust des Papiergeldsystems und zu massiven Zuflüssen in Gold Exchange-Traded Funds (ETF), die weltweit als siebtgrößte Halter von physischem Gold zählen. Die Immobilienkrise ist eine weitere Folge.

Öldurst. Der weltweit wachsende Durst nach der immer knapper werdenden Ressource Öl, vor allem aber in den USA, hat die Preise stark steigen lassen und die ölexportierenden Länder (OPEC) wahnsinnige Mengen an US-Dollar anhäufen lassen. Allein die Dollarbestände der Russischen Zentralbank betrugen im Jahr 2007 etwa 422 Milliarden US-Dollar.Viele OPEC-Nationen erhöhen nun den Goldanteil ihrer Währungsreserven.

China. China ist einer der weltgrößten Produzenten und Abnehmer von Gold. Im Jahr 2002 öffnete die Shanghai Goldbörse nach 50 Jahren Regulierung. Chinas Handelsüberschuß mit den USA und Europa ist gewaltig und wächst. China ist eine Nation von Sparern. Die Inflation steigt aber und damit werden die Realzinsen negativ. China hält und kauft riesige Summen an US-Schuldverschreibungen. Der steigende Devisenzufluß hat die Nachfrage nach Gold erhöht und China will seine Dollars nun wieder sinnvoll anlegen.

Die 90er Jahre. Tiefe Preise und Umweltauflagen entmutigten Unternehmen in den 90er Jahren, nach neuen Vorkommen zu suchen. Die weltweite Produktion fällt, denn für die kommenden werden keinerlei Großfunde erwartet. Durch fehlende Investitionen in den Tiefpreisjahren (252 US-Dollar pro Unze im Jahr 1999) konnten die neuen Funde der irrsinnigen weltweiten Nachfrage nicht standhalten. Nach einem neuen Bericht gehört die Goldgewinnung zu den 10 weltweit gefährlichsten Formen der Umweltverschmutzung, was kaum bekannt ist. Kleingewerblicher Goldabbau, bei dem Quecksilber verwendet wird, belastet die Gesundheit von Millionen Menschen.

Tiefe Realzinsen. Bei tiefen Realzinsen gehen viele Investoren in Realwerte wie Gold statt in Papieranlagen mit fallenden Werten. Die Vorwärtsverkäufe von Gold sind dann immer weniger interessant, sodass das Gold vom Markt genommen wird. Das führt zu steigender Nachfrage.

Schrottanleihen (Subprime Derivate). Fallende Liquidität traf die US-Wirtschaft zugleich mit erheblichen Verlusten in den Schlüsselbereichen Immobilien und Finanzen. Die amerikanische Notenbank (FED) kürzte deshalb bereits siebenmal die Zinsen, weil sie glaubt damit eine Rezession verhindern zu können. In der Folge sinkt weltweit das Vertrauen in Anlagen in den US-Dollar. Viele Investoren kaufen Gold als Alternative einer Reservewährung, was die Nachfrage weiter anheizt.

Quelle: german.china.org.cn

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