Peking-Oper: Mix aus traditioneller und innovativer Kunst wird zum neuen Trend Exklusiv

Quelle: german.china.org.cn
22.06.2022
 

Liu Dake (rechts) als Wotan in „Der Ring des Nibelungen“ mit der deutschen Opernsängerin Kara Leva.


Internationale Werke in chinesischer Sprache erzählen


Nach Ansicht von Liu ist die Bühne für die traditionelle chinesische Kunst in den letzten zehn Jahren immer offener und vielfältiger geworden, und der nationale Trend im Theaterbereich wird immer „hipper", was den Schauspielern erlaubt, ihre Kreativität noch mehr auszuleben. Die Verwendung des Formats der Peking-Oper zur Interpretation westlicher Werke ist zum Beispiel zu einer beliebten neuen Möglichkeit geworden, und Liu ist zu einem Vorreiter dieser Innovation geworden. In den letzten zehn Jahren war er an der Inszenierung mehrerer experimenteller Peking-Opern beteiligt, darunter Faust, Turandot und Der Ring des Nibelungen. Allesamt wurden zu großen Publikumserfolgen. Wie ein traditioneller Theaterfan einmal zu ihm sagte: „Ihr macht hier ganz und gar keinen Blödsinn, sondern schafft mit einer neuen Denkweise innovative Werke!"


Im Jahr 2015 schufen das Team der CNPOC, ein deutscher Regisseur und ein italienischer Komponist gemeinsam diese Crossover-Peking-Oper mit Liu in der Rolle des Faust. Das aus drei Ländern bestehen Team überarbeitete das Drehbuch innerhalb von 3 Monaten ganze 28 Mal. Aufgrund der kulturellen Unterschiede zwischen China und dem Westen hatten die Teammitglieder teilweise hitzige Debatten: „Es war schmerzhaft und freudig!" erinnert Liu sich mit einem Lächeln im Gesicht zurück an die Zeit. Doch zu seiner Erleichterung hat die bahnbrechende Peking-Oper nicht nur ihren Weg an große chinesische Universitäten wie die Tsinghua-Universität gefunden, sondern ist auch viermal durch Deutschland und Italien getourt. „Fast jedes Mal, wenn die Show zu Ende war, warteten hinter der Bühne einige ausländische Zuschauer auf uns."


Was ihn noch mehr ermutigte, war, dass 2016 sogar Präsident Xi Jinping den deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck, der damals China besuchte, einlud, sich das Stück gemeinsam in der Großen Halle des Volkes anzusehen. „Ich hätte nie gedacht, dass unser kleines Theaterstück mit nur vier Schauspielern es auf die Bühne der Großen Halle des Volkes schaffen und zu einer Art Visitenkarte unserer nationalen Diplomatie werden würde!"

Aufgrund der Pandemie hat Liu in letzter Zeit leider keine Möglichkeit, im Ausland aufzutreten, aber er lässt sich davon nicht unterkriegen: „Die Zeit während der Pandemie ist zwar schwierig, aber sie ist auch eine Zeit zum Nachdenken. Die Peking-Oper ist eine Kunstform mit einem großen Erfahrungsschatz, so dass es für uns ein guter Zeitpunkt ist, uns noch tiefer mit ihr zu beschäftigen und darüber nachzudenken, wo wir in Zukunft hinwollen."

Derzeit kreiert und probt Liu eine neue experimentelle Peking-Oper, die auf einer japanischen mythologischen Geschichte basiert. „Neben den Inhalten können wir auch versuchen, mithilfe der Online-Hilfsmittel zeit- und raumüberbrückende Verbindungen herzustellen, um das traditionelle Modell des Theaterbesuchs zu durchbrechen" so Liu.


Man kann sicher sein, dass „Kunst + Technologie" ein neuer wichtiger Weg zur Verbreitung der Peking-Oper im In- und Ausland wird. Schon während der Frühlingssaison 2021 und 2022 hat die die CNPOC moderne Technologien wie 5G, VR und 4K-Ultra-HD eingesetzt, um die Peking-Oper „Drache und Phönix" online zu übertragen.

„Nach der Pandemie werden wir sicher eine neue Phase der künstlerischen Explosion einleiten“, ist sich Liu jetzt schon sicher.

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Schlagworte: Peking-Oper,Faust,Kultur

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