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Frage 4-6: Gegenwärtig werden chinesische Staatsbürger im Ausland relativ häufig entführt oder gar getötet. Welche konsularischen Maßnahmen werden getroffen, um die Sicherheit der chinesischen Staatsbürger zu schützen?
Im April 2007 wurde eine chinesische Firma in Äthiopien von Terroristen angegriffen. Neun Chinesen wurden ermordet. Bild: Eine Chinesin trauert um die Opfer.
Antwort: In den letzten Jahren gab es tatsächlich einige Fälle, bei denen die persönliche Sicherheit chinesischer Staatsbürger im Ausland bedroht wurde. Im Vergleich mit Bürgern anderer Länder ist das Sicherheitsrisiko für Chinesen im Ausland aber relativ niedrig. 2005 gab es mehr als 29 000 Fälle, bei denen Chinesen im Ausland den konsularischen Schutz Chinas in Anspruch nahmen. Im Jahr 2006 gab es über 30 000 Fälle, jedoch keine besonders schweren Fälle mit zahlreichen Verwundeten oder Getöteten.
Der Hauptgrund für die Zunahme solcher Fälle liegt in der wechselseitigen Verflechtung und in verworrenen und schnell wechselnden Situation in der internationalen Politik, Wirtschaft und Sicherheit. Als Folge davon steigt die Zahl der Fälle, in denen chinesische Staatsbürger im Ausland von Terroristen angegriffen und verschleppt wurden. Damit wurden ihre Rechte und Interessen während eines Auslandsaufenthaltes verletzt und die chinesischen Konsulate haben die Pflicht, sich um diese Bürger zu kümmern. Natürlich gibt es überall in der Welt Verkehrsunfälle, bei denen mitunter auch chinesische Bürger betroffen sind. Ein weiterer Grund liegt darin, dass immer mehr Chinesen mit zunehmender Globalisierung ins Ausland gehen. Sie arbeiten, reisen, treiben Handel oder studieren im Ausland. Laut Statistik gingen zwischen 1949, dem Gründungsjahr der Volksrepublik China, und 1979 insgesamt nur 280 000 Chinesen ins Ausland, während allein im Jahr 2006 34,52 Mio. chinesische Bürger im Ausland waren. Die sehr schnell zunehmende Zahl der ins Ausland Reisenden übersteigt mitunter die Möglichkeiten des Staates, die Sicherheit aller seiner Bürger im Ausland zu garantieren. Parallel zur drastischen Zunahme von Chinesen im Ausland steigen auch die Sicherheitsrisiken.
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts hat die chinesische Regierung viel getan, um die Sicherheit chinesischer Bürger in Übersee zu schützen und ihre legitimen Rechte und Interessen zu wahren. Auf Initiative des Außenministeriums finden gemeinsame Beratungen verschiedener Ministerien zur Verbesserung des Sicherheitsschutzes für chinesische Bürger und Institutionen in Übersee statt. Es geht dabei um einen einheitlichen konsularischen Schutz chinesischer Bürger und Unternehmen im Ausland. Dafür wurde eine "Richtschnur für den konsularischen Schutz und Dienstleistungen im Ausland" veröffentlicht, um chinesischen Bürgern im Ausland grundlegende Hinweise zum konsularischen Schutz zu vermitteln. Auf der Website des Außenministeriums gibt es Informationen über die aktuelle Sicherheitslage, über Tourismus, Handel und die Lage auf dem Arbeitsmarkt in verschiedenen Ländern. Informationen über die Sicherheit chinesischer Bürger und Unternehmen in Übersee werden erforscht, analysiert und beurteilt. Man bewertet und schätzt laufend die Sicherheitslage in verschiedenen Ländern und Gebieten ein und warnt rechtzeitig vor möglichen turbulenten Situationen. Zugleich wurden Mechanismen für Fälle geschaffen, bei denen chinesische Bürger zu Schaden kommen oder chinesische Einrichtungen im Ausland beschädigt werden. Die Tätigkeit der für solche Fälle verantwortlichen Organe im In- und Ausland werden koordiniert, um schnell an Unfallorten zu sein, Rettungsarbeiten zu leisten und die Folgen solcher Ereignisse zu mildern. Außerdem sind natürlich die Gastländer gebeten, ihrerseits geeignete Maßnahmen zu treffen, um die legitimen Rechte und Interessen chinesischer Bürger zu wahren.
Um die Sicherheit chinesischer Bürger in Übersee bei komplizierten Sicherheitslagen zu schützen, nutzt China die Erfahrungen vieler Länder. Die konsularischen Schutzmechanismen werden verstärkt, um bei denkbaren Zwischenfällen aller Art selbst initiativ tätig werden und die Rechte und Interessen chinesischer Bürger und Einrichtungen umfassend schützen zu können.