- Frage 8-1: Manche Menschen wissen aber noch nichts oder zu wenig über die Konfuzius-Institute im Ausland. Welche Zielstellung haben diese Konfuzius-Institute? Was wird getan, um "Chinesisch als Fremdsprache" stärker zu propagieren?
- Antwort: Die Kommunikation zwischen China und der übrigen Welt erweitert und vertieft sich ständig. Damit erhöht sich für viele Ausländer der kulturelle und praktische Wert der chinesischen Sprache. Das Chinesischlernen wird in mehreren Ländern forciert. Laut Statistik gibt es in mehr als 100 Ländern Sinologie als Lehrfach an Universitäten. Etwa 25 bis 30 Millionen Ausländer lernen gegenwärtig Chinesisch. Ein wichtiger Grund für diese Entwicklung liegt natürlich im speziellen Reiz der chinesischen Kultur, im wachsenden internationalen Einfluss Chinas sowie in den riesigen Geschäftschancen im Wirtschaftsbereich.
- Frage 8-2: China erklärt, es sei für ausländische Studenten das attraktivste Zielland in Asien. Warum? Worin liegt der Unterschied zu anderen Ländern?
- Antwort: China möchte so schnell wie möglich für ausländische Studenten das attraktivste Zielland in Asien werden. Dafür gibt es drei gute Voraussetzungen. Erstens ist die politische Situation in China stabil. Die Wirtschaft entwickelt sich schnell. Die Perspektiven für eine Beschäftigung sind günstig. Dies dürfte der wichtigste Grund sein, warum ausländische Jugendliche in China studieren wollen. Zweitens wird in China seit mehr als 50 Jahren nach speziellen, systematisierten Modellen für den Unterricht ausländischer Studenten gearbeitet. China hat für viele Länder, besonders aber für so genannte unterentwickelte Länder, zahlreiche Menschen in den Bereichen Wissenschaft, Technik, Bildungswesen, Diplomatie und Geschäftsführung ausgebildet bzw. weiter qualifiziert. Die Qualität der Hochschulbildung in China wird zunehmend von Universitäten und Studenten in der ganzen Welt geschätzt. Zum Dritten gestalten sich die Studienbedingungen für ausländische Studenten immer besser. Die Lebens- und Wohnbedingungen haben sich spürbar verbessert, es gibt eine Krankenversicherung, kurzum, ein Studium in China entspricht dem heutigen internationalen Standard.
- Frage 8-3: Seit einigen Jahren weckt der Mond-Sondierungsplan große Aufmerksamkeit. Wie wird dieser Plan realisiert? Wann werden die Chinesen auf dem Mond landen und dort einen Stützpunkt errichten?
- Antwort: Seit einigen tausend Jahren kennen wir den Mythos "Chang’e fliegt zum Mond". Mit der Entwicklung von Wissenschaft und Technik und der Verstärkung seines internationalen Gewichts wird China nun diesen Mythos verwirklichen. Der jetzige Mond-Sondierungsplan besteht aus den drei Phasen Mondsondierung, Mondlandung und Mondaufenthalt.
- Frage 8-4: Einige ausländische Medien behaupten, das chinesische Satellitennavigationssystem "Großer Bär" diene der exakten Erfassung der ganzen Welt. Dadurch werde die Angriffsfähigkeit Chinas wesentlich erhöht. Stimmt das?
- Antwort: Im Vergleich zu den 24 Satelliten des GPS der USA ist unser "Großer-Bär-Satellitennavigationsnetz" nur ein kleines System, das aus drei Satelliten besteht, von denen zwei arbeiten und einer als Reserve fungiert. Sie befinden sich auf Umlaufbahnen in relativ stabilen Positionen zur Erde. Das Navigationssystem kann Terminal-Benutzern nur Längen- und Breitengrade anbieten, nicht aber Höhendaten. Um die Höhe zu berechnen, braucht man eine Zentralstation auf der Erde. Diese Navigation kann nicht die Präzision der Militärnavigation im GPS erreichen.
- Frage 8-5: Der "Huang Yuxi-Fall" in Südkorea hat scheinbar auch China beeinflusst. Welche Maßnahmen hat die chinesische Regierung gegen diese Betrügereien ergriffen?
- Antwort: In vielen Ländern gibt es spezielle Einrichtungen, die Betrug in der wissenschaftlichen Forschung bekämpfen. In den letzten Jahren sind ja in der gelehrten Welt einige Probleme entstanden. Da wird nach schnellem Erfolg oder Gewinn gestrebt, Resultate werden aufgebauscht, man überbetont die Quantität wissenschaftlicher Ergebnisse und achtet dabei nicht auf die Qualität. Einige wenige Forscher haben sogar Forschungsergebnisse vorgetäuscht, verfälscht oder plagiiert. Das sind eklatante Verstöße gegen das wissenschaftliche Ethos.
- Frage 8-6: Wie will man garantieren, dass das ganze Volk einen umfassenden Service bei medizinischen Behandlungen und bei der Gesundheitspflege genießen kann? Welche Grundregeln werden dazu festgelegt?
- Antwort: China hat 1,3 Milliarden Menschen. Das durchschnittliche Wirtschaftsniveau pro Kopf und die staatlichen Einnahmen sind relativ niedrig. Unter diesen Voraussetzungen nutzen wir gute ausländische Erfahrungen als Vorbild für die Reform unseres Gesundheitssystems. Diese Reform muss ja der konkreten chinesischen Situation entsprechen. China versucht also, seinen Weg dafür zu finden und ein wirksames System für den Gesundheitsservice aufzubauen, das alle unsere Bürger erreicht. Die bisher existierenden relativ großen Unterschiede im Gesundheitsservice sollen verringert werden. Alle sollen medizinische Behandlung in Anspruch nehmen, gute Medikamente erhalten und die Kosten auch bezahlen können.
- Frage 8-7: Welche Faktoren schränken die Traditionelle Chinesische Medizin ein, auf den internationalen Markt vorzudringen? Welche Vorstellung gibt es, die TCM in der Welt zu verbreiten?
- Antwort: China ist die Heimat der Traditionellen Chinesischen Medizin, die sich über Jahrtausende entwickelt hat. Die Vorzüge der TCM sind in den hochwertigen Medikamenten, in ihrer ganzheitlichen Theorie und reichen Praxis zu suchen. Viele Krankheiten geben der westlichen Medizin noch heute Rätsel auf. Oft fehlen auch noch effektive Heilungsmittel. Die Traditionelle Chinesische Medizin dagegen hat mit ihren dialektischen Gedankengängen ihre Vorteile bei der Behandlung einiger schwerer Krankheiten erwiesen. Darum ist die Parole "Zurück zur Natur und zur natürlichen Medizin" ein weltweiter Trend geworden.
- Frage 8-8: Seit einigen Jahren berichten einige ausländische Medien, dass in China mit menschlichen Organen gehandelt werde, darunter auch mit Organen hingerichteter Straftäter. Sie würden für Transplantationen gebraucht. Entspricht das der Wahrheit?
- Antwort: Wir haben Berichte einiger ausländischer Medien über den angeblichen Organhandel in China zu Transplantationszwecken zur Kenntnis genommen. Darin wird auch behauptet, wir würden Organe Hingerichteter für Transplantationen nutzen. Das sind Verleumdungen. Hier wird über das Thema Organtransplantation versucht, das chinesische Justizsystem bösartig anzugreifen. China hat für die Organspenden zum Zwecke der Transplantationen eine ganze Serie von Regeln erlassen und ein effektives Aufsichtssystem dazu etabliert. Die dafür verantwortliche Behörde hat in den letzten Jahren die Aufsicht bei Transplantationen verstärkt. Deshalb verurteilen wir die verantwortungslose und falsche Berichterstattung einiger ausländischer Medien.
- Frage 8-9: Es gibt im chinesischen Volk traditionell Vorstellungen von einem wünschenswerten Tod. Aber die heutigen Diskussionen über Sterbehilfe haben diesen Vorstellungen einen Stoß versetzt. Wie stehen die Chinesen zur Sterbehilfe?
- Antwort: Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts begann man in China, sich mit Fragen der Sterbehilfe eingehender zu befassen. Grund dafür waren viele neue Möglichkeiten, Krankheiten zu behandeln. Darüber entstanden natürlich auch Diskussionen über Inhalt, Ziel und Form von Behandlungen. Die Sterbehilfe ist ein neueres soziales Problem, das immer mehr Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Diskussionen und Forschungen zur Sterbehilfe dauern in China seit langem an, ohne das es bisher zu abschließenden Wertungen gekommen ist.
- Frage 8-10: Seit geraumer Zeit geistern durch westliche Medien Spekulationen, China werde seine Politik der Familienplanung umstellen. Ist daran etwas wahr? Wie sieht die Bevölkerungssituation in China gegenwärtig aus?
- Antwort: Spekulationen, China beabsichtigte seine Politik der Familienplanung zu ändern, entbehren jeder Grundlage. China ist ein unterentwickeltes Land und zugleich das bevölkerungsreichste der Welt. Das Bevölkerungsproblem ist eines der wichtigsten Probleme Chinas, das die kontinuierliche Entwicklung des Landes beeinflusst. Dank der seit 30 Jahren propagierten Familienplanung gab es in diesem Zeitraum über 0,4 Milliarden Geburten weniger. Das entspricht der Bevölkerungszahl Westeuropas. Wären jene über 0,4 Milliarden Menschen geboren worden, könnte die Zielstellung, China auf den Weg zum bescheidenen Wohlstand zu führen, nicht verwirklicht werden. Die Bevölkerungspolitik und die Familienplanung sind wegen ihrer spürbaren Erfolge unumstritten.
- Frage 8-11: Laut Statistik gibt es unter den Neugeborenen eine weitaus größere Zahl von Jungen als Mädchen. Warum ist in China diese Geschlechtsproportion bei Neugeborenen so unausgeglichen?
- Antwort: Der zu geringe Anteil weiblicher Neugeborener hat sicher etwas mit der Familienplanung zu tun. Die Familienplanung hat sicher eine seit langem sichtbare Tendenz verstärkt. Es ist aber falsch, anzunehmen, die Familienplanung sei alleinige Ursache der relativ zu hohen Zahl männlicher Neugeborener.
- Frage 8-12: Seit einigen Jahren behaupten einige westliche Medien, die Wirtschaftsentwicklung Chinas bedrohe die Umweltsituation in anderen Ländern und überhaupt in der Welt schwer. Was sagt China dazu?
- Antwort: Die zunehmende Bedrohung der Umwelt ist nicht das Phänomen eines Landes. Zu Beginn der industriellen Revolution haben sich die westlichen Länder bereits auf Kosten der Umwelt entwickelt. Sie haben so auch die Umwelt in vielen anderen Ländern nachhaltig verändert, geschädigt oder zerstört. Heute ist die Umweltschädigung zunehmend ein Resultat der Verlagerung der internationalen Arbeitsteilung. In Chinas Handelsstruktur ist der Warenhandel besonders wichtig. China exportiert viele Waren in alle Welt, aber die durch die Warenproduktion verursachte Umweltverschmutzung verbleibt in China. Unser Land ist deshalb nicht nur Hauptverbraucher von Ressourcen und Verursacher von Umweltverschmutzungen, sondern zugleich auch eines der Hauptopfer dieser Verschmutzung. Betrachtet man zudem den wirtschaftlichen Profit, den andere Länder aus der Entwicklung Chinas ziehen, stellt man jedoch fest, dass die Rolle Chinas beim Ressourcenverbrauch und der Umweltbelastung einseitig übertrieben wird. Positive Aspekte der Entwicklung Chinas auf den Schutz der Umwelt werden stets übersehen. Auf der Ebene des Völkerrechts verstößt China gegen keinerlei Umweltgebote und gegen keine Regeln der WTO. China hat internationale Vereinbarungen zum Umweltschutz unterzeichnet und erfüllt die sich daraus ergebenden Verpflichtungen. Die Haltung Chinas zum Umweltschutz ist verantwortungsvoll und effektiv. Daher sind alle Behauptungen, Chinas Politik und Wirtschaft bedrohe die globale Umwelt völkerrechtlich haltlos.
- Frage 8-13: Es ist bekannt, dass die entwickelten Länder ihren Abfall in die Entwicklungsländer transportieren. Einige Berichte besagen, China sei gegenwärtig die größte Müllkippe der Welt. Entspricht das den Tatsachen?
- Antwort: Abfall aus dem Ausland ist den Chinesen nicht fremd. Dazu sind ja unter anderem auch die gebrauchten Textilien zu rechnen, die in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts an den Straßen verkauft wurden, die unbrauchbaren Computer, die von den Küstengemeinden in den letzten Jahren importiert wurden. Durch den Import von Abfällen, die aufbereitet und wieder verwendet werden können, wächst allerdings der Druck der Abfälle exportierenden Länder auf China, alle Sorten von Abfall abzunehmen.