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Frage 8-3: Seit einigen Jahren weckt der Mond-Sondierungsplan große Aufmerksamkeit. Wie wird dieser Plan realisiert? Wann werden die Chinesen auf dem Mond landen und dort einen Stützpunkt errichten?
Antwort: Seit einigen tausend Jahren kennen wir den Mythos "Chang’e fliegt zum Mond". Mit der Entwicklung von Wissenschaft und Technik und der Verstärkung seines internationalen Gewichts wird China nun diesen Mythos verwirklichen. Der jetzige Mond-Sondierungsplan besteht aus den drei Phasen Mondsondierung, Mondlandung und Mondaufenthalt.
Im Januar 2004 beschloss die chinesische Regierung, das Mondsondierungsprojekt "Chang’e-Projekt" zu benennen, und den ersten Satelliten um den Mond "Chang’e Nr. 1". Die Mondsondierensphase besteht aus den drei Einzelphasen "Umkreisen, Landen und Zurückkehren". In der ersten Phase soll 2007 der Sondierungssatellit "Chang’e Nr. 1" in den Weltraum geschossen werden, der ein Jahr lang eine umfassende Sondierung des Mondes vornehmen und dreidimensionale Bilder und Videos senden soll. Dadurch können die auf dem Mond vorkommenden Elemente und Materialien sowie ihre Verteilung auf der Mondoberfläche analysiert werden. Der Charakter des Mondbodens und die Erde-Mond-Raum wird eingehend sondiert. Um 2012 beginnt die zweite Phase des Projekts. Dann soll eine weiche Landung auf dem Mond erfolgen, in deren Ergebnis eine automatische Inspektion und eine Prospektion verwirklicht wird, um Grunddaten für die Errichtung eines Stützpunktes auf dem Mond zu sammeln. Um 2017 beginnt dann die dritte Phase, in der eine Apparatur weich auf dem Mond landen wird, Proben des Mondbodens sammeln und damit zur Erde zurückkehren soll.
Von der bemannten Raumfahrt bis zur bemannten Reise zum Mond sind noch viele technische Probleme zu lösen, beispielsweise auf welche Weise die Raumfahrer die Landekapsel verlassen sollen oder wie der Bajonettverschluss des Raumschiffs konstruiert sein muss. Voraussetzung dafür ist unter anderem die Konstruktion einer Rakete von großer Schubkraft. Alle diese Probleme können nicht in kurzer Zeit gelöst werden. China wäre zwar jetzt schon in der Lage, Menschen zum Mond zu schicken, aber das Risiko für eine glückliche Rückkehr ist noch zu groß. Deshalb ist eine umfassende Sondierung des Mondes vor der bemannten Mondreise notwendig.
Nach 2024 wird China bemannte Flüge zum Mond mit gesicherter Rückkehr aufnehmen. Dann wird per Trägerrakete ein Raumschiff zunächst auf eine Erdumlaufbahn gebracht. Von dort wird es zum Mond starten und auf eine Mondumlaufbahn einschwenken. Hat es diese erreicht, entlässt es eine Landekapsel, die auf der Oberfläche des Mondes landet. Erst nach Erreichen dieses Zieles wird China daran gehen, den Stützpunkt auf dem Mond zu planen und zu errichten.
Wir leben alle auf derselben Erde. Wir genießen den gleichen Himmel. Der Mond ist unser gemeinsamer Satellit. Er ist ein wichtiges Tätigkeitsgebiet für die künftige Entwicklung der Menschheit. Darum ist das "Chang’e-Projekt" ein offenes Projekt. China ist bereit, zusammen mit Wissenschaftlern der ganzen Welt die vom "Chang’e Nr. 1" Sondierungssatellit gelieferten wissenschaftlichen Daten auszuwerten. Wir glauben, die Mondsondierung wird nicht nur neue Möglichkeiten für die Innovation und die Entwicklung der chinesischen Wissenschaft, für den technischen Fortschritt und für die Entwicklung unserer Wirtschaft bieten, sondern zugleich langfristig eine wichtige Rolle in der kontinuierlichen Entwicklung der Menschheit spielen.