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Frage 8-8: Seit einigen Jahren berichten einige ausländische Medien, dass in China mit menschlichen Organen gehandelt werde, darunter auch mit Organen hingerichteter Straftäter. Sie würden für Transplantationen gebraucht. Entspricht das der Wahrheit?
Antwort: Wir haben Berichte einiger ausländischer Medien über den angeblichen Organhandel in China zu Transplantationszwecken zur Kenntnis genommen. Darin wird auch behauptet, wir würden Organe Hingerichteter für Transplantationen nutzen. Das sind Verleumdungen. Hier wird über das Thema Organtransplantation versucht, das chinesische Justizsystem bösartig anzugreifen. China hat für die Organspenden zum Zwecke der Transplantationen eine ganze Serie von Regeln erlassen und ein effektives Aufsichtssystem dazu etabliert. Die dafür verantwortliche Behörde hat in den letzten Jahren die Aufsicht bei Transplantationen verstärkt. Deshalb verurteilen wir die verantwortungslose und falsche Berichterstattung einiger ausländischer Medien.
Die Transplantation menschlicher Organe zählt inzwischen weltweit zum medizinischen Standard. China hat dazu immer eine behutsame und verantwortungsvolle Stellung eingenommen. In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde in China mit der Organtransplantation begonnen. Seit den 90er Jahren ist man in China in der Lage, Transplantationen von Herz, Leber, Lungen, Nieren, Pankreas-Niere, Leber-Niere, Herz-Lunge u. a. m. durchzuführen. Im Jahre 2005 wurden in China mehr als 12 000 Transplantationen unternommen. Bis Juni 2006 waren es bereits 85 000. Damit steht China an zweiter Stelle hinter den USA. Transplantationen, die man im Ausland vornehmen kann, sind auch in China durchführbar. Die meisten Transplantationen in China sind Nierentransplantationen. Ihre Zahl beträgt mehr als 74 000. Bisher beträgt die längste Lebensdauer eines Operierten nach dem Eingriff 28 Jahre. Es gibt über 10 000 Lebertransplantationen, die längste Lebensdauer bisher beträgt hier 12 Jahre. Herztransplantationen wurden über 400 Mal vorgenommen, die längste Lebensdauer liegt hier bei fast 14 Jahren. Die gesamte Transplantationstechnik Chinas entspricht dem fortgeschrittenen Niveau in der Welt.
Der Mangel an Organen ist ein weltweit existierendes Problem. Für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt bei Transplantation der menschlichen Organe das Prinzip, dass der Inlandsbedarf Vorrecht hat. China ist wie andere Länder auch mit dem Mangel an menschlichen Organen zu Transplantationszwecken konfrontiert. Jährlich benötigen etwa 1,5 Millionen Menschen Transplantate. Aber aus vielerlei Gründen, hauptsächlich aus traditionellen, kulturellen und religiösen Überzeugungen möchten viele Menschen ihre Organe nicht spenden. Jährlich können aber nur etwa 10 000 Menschen Transplantate empfangen. Die meisten transplantierten Organe stammen von freiwilligen Spendern. China geht sehr verantwortungsbewusst mit der Entnahme von Organen Hingerichteter um. Es gibt dafür strenge Gesetze und Bestimmungen. Um Schwerkranken oder Verletzten zu helfen, werden Organe Hingerichteter erst nach strenger Überprüfung und Genehmigung entnommen. Voraussetzung dafür ist, dass zum Tode Verurteilte es vor der Hinrichtung schriftlich verfügt haben oder die Familienangehörigen damit einverstanden sind. Es sind im Prinzip die gleichen rechtlichen Voraussetzungen wie bei freiwilligen Organspenden.
China hält sich an das von der WHO 1991 verkündete Leitprinzip zur Transplantation menschlicher Organe. Im Zusammenhang damit hat China am 1. Juli 2006 "Vorläufige Vorschriften über die Aufsicht bei der Anwendung der Transplantation menschlicher Organe" veröffentlicht. Im März 2007 hat die Konferenz für Routineangelegenheiten des Staatsrates "Bestimmungen zur Transplantation menschlicher Organe (Entwurf)" veröffentlicht. Darin ist deutlich festgelegt: Mit menschlichen Organen darf nicht gehandelt werden. Für die Organe, die transplantiert werden sollen, ist eine schriftliche Genehmigung des Spenders Voraussetzung. Jeder hat das Recht, die Spende seiner Organe abzulehnen. Krankenhäuser, in denen Transplantationen vorgenommen werden, müssen eine entsprechende Qualifikation besitzen, um die Sicherheit und Qualität des Eingriffs zu garantieren. Ethische Prinzipien sind in jedem Falle zu berücksichtigen.
Inzwischen hat China begonnen, ein Informationsnetz aufzubauen, um Organspenden zu registrieren und die Verwendung der Spenden nachzuweisen. Es soll dadurch erreicht werden, dass Transplantationen dort durchgeführt werden, wo die Chancen auf Heilung am größten sind. Durch dieses Informationsnetz soll das humanistische Prinzip der gegenseitigen Hilfe öffentlich gemacht werden. Man hofft, die Zahl der Organspender zu erhöhen, indem man potentiellen Spendern den Weg zur Registrierung ihrer Spendeabsicht weist. So sollen bei der Organspende die Prinzipien der Gleichberechtigung, Gerechtigkeit, Effektivität des Einsatzes und öffentlichen Rechenschaft durchgesetzt werden.