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Frage 8-1: Manche Menschen wissen aber noch nichts oder zu wenig über die Konfuzius-Institute im Ausland. Welche Zielstellung haben diese Konfuzius-Institute? Was wird getan, um "Chinesisch als Fremdsprache" stärker zu propagieren?
Lehrer von Konfuzius-Instituten aus mehreren Ländern vor dem Konfuzius-Tempel in Qufu, Provinz Shandong
Antwort: Die Kommunikation zwischen China und der übrigen Welt erweitert und vertieft sich ständig. Damit erhöht sich für viele Ausländer der kulturelle und praktische Wert der chinesischen Sprache. Das Chinesischlernen wird in mehreren Ländern forciert. Laut Statistik gibt es in mehr als 100 Ländern Sinologie als Lehrfach an Universitäten. Etwa 25 bis 30 Millionen Ausländer lernen gegenwärtig Chinesisch. Ein wichtiger Grund für diese Entwicklung liegt natürlich im speziellen Reiz der chinesischen Kultur, im wachsenden internationalen Einfluss Chinas sowie in den riesigen Geschäftschancen im Wirtschaftsbereich.
Seit 2004 eröffnet China im Ausland nichtkommerzielle Konfuzius-Institute. Sie haben die Aufgabe, die chinesische Sprache und die chinesische Kultur zu verbreiten. Konfuzius wurde als Namensgeber gewählt, da er weltweit als ein Vertreter der chinesischen Kultur angesehen wird. Die Konfuzius-Institute sind vergleichbar mit den spanischen Cervantes-Instituten oder den deutschen Goethe-Instituten. Gegenwärtig werden Konfuzius-Institute durch Kooperation zwischen China und anderen Staaten errichtet. Sie sollen das Chinesischlernen unterstützen und autorisierte Lehrbücher der modernen chinesischen Sprache sowie andere Standardbücher anbieten.
Nach einer unvollständigen Statistik sind zwischen November 2004, als das erste Konfuzius-Institut in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul errichtet wurde, und März 2007 mehr als 140 Konfuzius-Institute in über 50 Ländern und Gebieten gegründet worden. Sie bieten Internet-Kurse und Sprachkurse für bestimmte Fachbereiche an, darunter z. B. Chinesischkurse für Wirtschaft, Tourismus oder traditionelle chinesische Medizin. Die Institute organisieren HSK-Prüfungen und Beglaubigungen für Chinesisch-Lehrer, die im Ausland tätig werden wollen. Die Konfuzius-Institute haben in verschiedenen Ländern unterschiedliche Lehr-Modelle erarbeitet. Sie bieten beste Möglichkeiten, die chinesische Sprache zu erlernen und darüber hinaus sich mit China vertraut zu machen.
China ist bereit, Hilfe und Vergünstigungen allen Ausländern zu geben, die Chinesisch lernen und sich über die chinesische Kultur informieren möchten. Die Etablierung von Konfuzius-Instituten wird auch künftig nach folgenden drei Prinzipien erfolgen: 1. Freiwilligkeit beider Seiten und Zusammenarbeit mit den Institutionen des Gastlandes entsprechend den Normen des Instituts. 2. Achtung der Gesetze und Sitten des Partnerlandes, flexible Orientierung an den örtlichen Gegebenheiten. 3. Der Lehrstandard soll den Normen entsprechen, das Qualitätsbewertungssystem muss verbessert werden. Im Jahr 2010 werden wahrscheinlich rund 500 Konfuzius-Institute und Konfuzius-Klassen in der ganzen Welt existieren.
Doch das starke Interesse am Chinesischlernen überall in der Welt schafft auch einige Probleme: Es fehlen noch viele Chinesisch-Lehrer. Es gibt noch keine einheitlichen Lehrbücher. Aber 2010 werden vermutlich etwa 100 Millionen Menschen Chinesisch lernen wollen. Dann würden nach heutigem Stand über 4 Millionen Lehrer fehlen. Deshalb wurden in China 17 Hochschulen als Unterstützungseinrichtungen für die Konfuzius-Institute bestimmt. Sie sollen künftige Chinesisch-Lehrer anwerben, ausbilden und sie dann ins Ausland entsenden. In den nächsten fünf Jahren sollen in China auch verschiedene Ausbildungsmodelle mit unterschiedlichen Bildungsgängen und Ausbildungszeiten erprobt werden. Es sollen kooperative Institute eröffnet und das Internet genutzt werden, um andere Länder bei der Verstärkung und Qualifizierung der Lehrkräfte zu unterstützen. China wird sich gemeinsam mit allen interessierten Ländern bemühen, mehr Chinesisch-Lehrer auszubilden bzw. zu qualifizieren.
China möchte durch bi- bzw. multilateralen Austausch und bi- bzw. multilaterale Kooperation den Menschen in der ganzen Welt die Möglichkeit geben, die chinesische Sprache zu erlernen, um das Verständnis der Menschen füreinander und die Freundschaft untereinander zu fördern. China hofft, in 5 bis 10 Jahren das internationale Chinesisch-Verbreitungssystem weiter zu verbessern. Es soll ein flexibler Mechanismus geschaffen werden, um die Ansprüche der Chinesisch Lernenden zu befriedigen und zugleich die wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit mit anderen Ländern voranzutreiben.