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Frage 4-3: Man sagt, Chinas Entwicklungsmodell und sein friedlicher Weg übten eine sehr große Anziehungskraft auf viele andere Entwicklungsländer aus. Wie sieht man das in China? Will China sein Entwicklungsmodell bewusst exportieren?
Am "Internationalen Tag des Friedens" der UNO lud die Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland die in China akkreditierten Vertreter aller Länder zur Zeremonie des Glockenschlags "Stimme des Friedens" ein, um dem gemeinsamen Wunsch nach Weltfrieden Ausdruck zu verleihen.
Antwort: Seit Einführung der Reform- und Öffnungspolitik im Jahr 1978 verfolgt China ein seiner nationalen Lage entsprechendes Entwicklungsmodell. Unser Bruttoinlandsprodukt stieg von 216,5 Mrd. US-Dollar im Jahre 1978 auf 2626,9 Mrd. US-Dollar 2006; das gesamte Import- und Exportvolumen erhöhte sich von 20,6 Mrd. US-Dollar auf 1760,7 Mrd. US-Dollar; die Zahl der noch in Armut lebenden ländlichen Bewohner sank von 250 Mio. Menschen auf 21,50 Mio. und der Lebensstandard der Bevölkerung insgesamt hat im Großen und Ganzen das Niveau eines bescheidenen Wohlstands erreicht. Gerade wegen der schnellen wirtschaftlichen Entwicklung, der ständigen Erhöhung des Lebensstandards der Bevölkerung und der zunehmenden Potentiale übt das Entwicklungsmodell Chinas eine große Anziehungskraft auf viele andere Entwicklungsländer aus.
Doch wegen der unterschiedlichen historischen und kulturellen Ausgangspositionen und der unterschiedlichen Entwicklung der Wirtschaft und Gesellschaft in verschiedenen Ländern wird man sich nicht an nur einem einzigen Modell orientieren können. Tatsachen beweisen, dass Entwicklungsweg und Entwicklungsmodell für die Zukunft eines Landes von äußerst großer Bedeutung sind. Nur wenn diese den tatsächlichen Umständen eines Landes entsprechen, kann sich dieses reibungslos entwickeln.
Mehr als 100 Jahre nach dem Opiumkrieg von 1840 musste das chinesische Volk unter der kolonialen Expansion und Unterdrückung durch die Großmächte leiden und hatte damit ein ähnlich bitteres Los und trauriges Schicksal wie die meisten afrikanischen Länder. Weil aber China diese historischen Erlebnisse und die damit verknüpften Kämpfe niemals vergessen wird, wollen die Chinesen ihre eigene Ideologie, ihre eigenen Maßstäbe und ihr eigenes Entwicklungsmodell nicht anderen Ländern aufzwingen, also auch nicht afrikanischen. Das hat China in der Vergangenheit nicht gemacht und wird es auch in Zukunft nicht tun. Darum wird China nie etwas unternehmen, was Entwicklungsländern und ihren Völkern schadet. Bei den auswärtigen Beziehungen wird sich China stets an die Prinzipien der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes halten. Folglich wird China niemals sein Entwicklungsmodell anderen aufzwingen, sondern immer das Recht der Völker der Entwicklungsländer respektieren, selbstständig politische Systeme und Entwicklungswege zu wählen, die ihren nationalen Gegebenheiten entsprechen.