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Frage 4-2: In der letzten Zeit behaupten viele westliche Forschungsinstitute und Medien: "China vergrößert seinen politischen und diplomatischen Einfluss in Afrika ständig. Das ist ja Neokolonialismus." Was ist zu solchen Behauptungen zu sagen?
Antwort: Man sollte nicht versuchen, China mit dem Brandzeichen "Neokolonialismus" abzustempeln, denn der Kern des neuen wie des alten Kolonialismus bestand früher und besteht auch noch heute darin, die wirtschaftlichen Lebensadern eines Landes zu monopolisieren und seine Politik zu kontrollieren. Im Gegensatz dazu hat China aber in den letzten fünf Jahrzehnten zahlreichen afrikanischen Ländern Hilfe ohne jede politische Bedingung gewährt. So sind viele von China unterstützte Projekte, darunter die Eisenbahnlinie zwischen Tansania und Sambia, zum Symbol der Freundschaft zwischen China und Afrika geworden. 15 000 chinesische Ärzte haben im Gesundheitswesen afrikanischer Staaten gewirkt. Einige Zehntausende Chinesen haben zum wirtschaftlichen Aufbau afrikanischer Länder beigetragen, manche von ihnen haben dabei sogar ihr Leben geopfert. Was China für Afrika getan hat, resultiert aus echter Freundschaft, die sich in seit Jahrzehnten zwischen uns herausgebildet hat. Das hat mit dem Raub von Ressourcen, also mit Neokolonialismus überhaupt nicht zu tun.
Gegenwärtig macht China mit einigen afrikanischen Ländern Erdölgeschäfte. Diese Geschäfte sind transparent und von gegenseitigem Nutzen. Nach der Statistik exportierte Afrika im Jahr 2006 nur 8,7% seines Erdöls nach China, während 36% seines Erdöls nach Europa und 33% in die USA geliefert wurden. Wenn China mit 8,7% Erdölimporten schon in den Verdacht gerät, afrikanische Ressourcen auszurauben, wie soll man dann die 36% europäischer und die 33% US-amerikanischer Importe betrachten? Außerdem bietet China beim Handel mit Afrika stets die Preise des internationalen Marktes an. Aus diesem Grund basieren die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen China und Afrika auf völliger Gleichberechtigung und gegenseitigem Nutzen. In der Kooperation befolgt China die Regeln des internationalen Handels, strebt keine Monopolisierung der Erdölressourcen an und verdrängt und beeinträchtigt auch nicht die Zusammenarbeit zwischen Afrika und anderen Ländern. Unter diesen Umständen ist es vollkommen unbegründet, China bei der Kooperation mit Afrika im Energiebereich Neokolonialismus vorzuwerfen.
China und die meisten afrikanischen Länder sind allzeit gute Freunde, Partner in offener und ehrlicher Zusammenarbeit und einander wie Brüder zugetan. Zwar ist auch China noch ein Entwicklungsland, aber wir möchten bei der Entwicklung Afrikas unseren Pflichten nachkommen und afrikanischen Ländern nach unseren Kräften dabei helfen, ihre Wirtschaft zu entwickeln. In den Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit ihnen werden wir in folgenden drei Punkten Anstrengungen unternehmen: Erstens wird China Maßnahmen treffen, um den Warenimport aus Afrika zu vergrößern und Afrikas Möglichkeiten zu verbessern, seine Produkte anzubieten. Zweitens wird China seine technische Hilfe eng mit wirtschaftlicher Unterstützung und Kooperation verbinden, um die eigenständige Entwicklungsfähigkeit Afrikas zu betonen. Drittens wird China mit Nachdruck afrikanischen Ländern helfen, technisches und Verwaltungspersonal auszubilden.
China und Afrika sind die beiden Wiegen der menschlichen Zivilisation. China ist das größte Entwicklungsland und Afrika ist der Kontinent, in dem es die meisten Entwicklungsländer gibt. China und Afrika sind kooperative Partner, die einander ergänzen und sich gegenseitig nützen, was dem Win-Win-Prinzip entspricht. Afrika hat 53 Staaten mit knapp 900 Mio. Einwohnern. Diese Länder sind reich an Natur- wie an menschlichen Ressourcen. Es gibt einen großen Markt und ein großes Potential zur Entwicklung. Die Zusammenarbeit bei der Ressourcenerschließung und die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung ist nach wie vor der dringliche Wunsch vieler afrikanischer Länder. Nach fast 30-jähriger Reform und Öffnung haben sich der wirtschaftliche Umfang und die umfassende Stärke Chinas deutlich erhöht. Die Konsumfähigkeit der chinesischen Bevölkerung hat in großem Maßstab zugenommen. Darüber hinaus sind chinesische Produkte preiswert und von guter Qualität; die Technik aus China ist praktisch. In Zukunft wird China weiter nach dem Prinzip gegenseitiger Begünstigung, gegenseitigen Nutzens und gemeinsamer Entwicklung die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Afrika in allen Bereichen verstärken und den afrikanischen Ländern noch mehr Chancen zur wirtschaftlichen Entwicklung bieten.