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Frage 7-8: Für westliche Länder ist der chinesische Versicherungsmarkt ein besonderer Markt. Wie entwickeln sich ausländische Versicherungsfirmen auf dem chinesischen Markt?
Werbeplakat der Versicherungsfirma AIA. Im Großen und Ganzen wurde der chinesische Versicherungsmarkt für ausländische Firmen völlig geöffnet.
Antwort: China hält seine beim WTO-Beitritt gegebenen Versprechen ein. Am 11. Dezember 2004 hat China seinen Versicherungsmarkt geöffnet. Damit ist dieser Markt der am frühesten und am weitreichendsten sowie mit der kürzesten Übergangsperiode geöffnete Sektor Chinas. Seit der Öffnung des chinesischen Versicherungsmarktes sind ausländische Investitionen von mehr als 60 Milliarden Yuan in die Gründung von Versicherungsfirmen mit ausländischem Kapital oder in die Gründung diesbezüglicher Joint-Ventures geflossen. 47 Versicherungsfirmen aus 15 Ländern und Regionen haben mittlerweile in China 121 Institutionen gegründet, und 135 ausländische Versicherungsfirmen haben in China knapp 200 Vertretungen gegründet. Zwischen Januar und Oktober 2006 lagen die Einkommen durch Prämien 19,11 Milliarden Yuan, deren Marktanteil betrug somit vier Prozent. In Beijing, Shanghai, Shenzhen und Guangdong machte der Anteil ausländischer Versicherungsunternehmen jeweils 18,2, 18,6, 10,7, beziehungsweise 9,7 Prozent aus. Man kann also sagen, die ausländischen Versicherungen entwickeln sich in China recht gut.
Gegenwärtig dürfen ausländische Versicherungen keine Geschäfte mit Kfz-Schadensersatzforderungen der Dritten betreiben. Sie dürfen ebenfalls nicht allein Lebensversicherungsfirmen gründen, aber sie dürfen in diesem Bereich Joint-Ventures aufbauen, bei denen ihr Aktienanteil jedoch nicht mehr als 50 Prozent betragen darf. Der Raum für eine weitere Öffnung des Versicherungsmarktes ist zudem begrenzt. Vorher hatte nur die amerikanische Versicherungsfirma AIA die Beschränkung durchbrochen und gründete eine Versicherung in China mit 100-prozentiger Beteiligung. Danach erreichte aus bestimmten historischen Gründen die Beteiligung ausländischer Aktionäre in drei weiteren Versicherungen 51 Prozent. In den meisten existierenden Joint-Venture-Versicherungen bleibt das Verhältnis zwischen chinesischen und ausländischen Aktionären jedoch bei 50 zu 50. Diese Beschränkung wird nicht geändert.
Der chinesische Versicherungsmarkt wächst schnell und wird sich in drei Aspekten den internationalen Standards anpassen:
1. Die Öffnung wird erweitert. Der Wettbewerb und das gemeinsame Wachstum chinesischer und ausländischer Versicherungsfirmen werden unterstützt. Innovation und neue Angebote werden gefördert, um die vielfältige Nachfrage zu decken.
2. China wird an einer multilateralen Verhandlungsrunde über den Dienstleistungshandel teilnehmen. Einige chinesische Versicherungen erhalten Unterstützung, um im Ausland Niederlassungen zu gründen, damit sie chinesischen Investoren im Ausland ihren Service anbieten können.
3. Das Überprüfungssystem wird vervollständigt, um Risiken vorzubeugen und zu überwinden und um so die wirtschaftliche Sicherheit des Staates zu gewährleisten.
Bis 2010 soll China einen modernen Versicherungssektor erhalten, der ein großes Ausmaß, reife Marktbedingungen, ein breites Serviceangebot, eine starke Zahlungsfähigkeit und eine hohe Wettbewerbsfähigkeit haben soll. Die Einkommen in diesem Sektor sollen im Vergleich zu 2005 verdoppelt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es jedoch noch viel Arbeit. Wir sind aber der Überzeugung, dass dieses Ziel durch gemeinsame Bemühungen der Versicherungsbranche erreichbar ist.